Skip to main content
  • 26 Accesses

Zusammenfassung

Die Herausbildung einer spezifisch musikalischen Bedeutung des Begriffs Humor setzt um 1800, im Zuge der literaturtheoretischen Diskussion des »dichterischen Humors« ein. Hier handelt es sich bereits um die Fortsetzung eines verschlungenen terminologischen Werdegangs, der in dem lateinischen Wort Humor für Feuchtigkeit, Flüssigkeit seinen Ausgang nimmt. Erst mit Einsetzen der Neuzeit jedoch, und zwar vor allen Dingen mit dem Werk Geoffrey Chaucers, wird der Begriff, wie die Untersuchung von Wolfgang Schmidt-Hidding aufzeigt, zum Bedeutungsträger für eine Geisteshaltung, die der Antike und dem Mittelalter fremd war.1 Ein neues, bis dahin ungekanntes Phänomen, die Darstellung des Individuums am Rande bzw. außerhalb der Norm der Gesellschaft — und ein damit verbundenes, erst im Entstehen begriffenes Menschenbild — wird mit einem tradierten Ausdruck belegt, den man in einem nur schleppend voranschreitenden Definitionsprozeß den veränderten Bedingungen anzupassen sucht. Durch Shakespeares Figuren erfährt das Phänomen der humoristischen Vereinzelung eine entscheidende Vertiefung. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts finden sich differenzierte Belege, die von einer abgesicherten Zuordnung zwischen dem Begriff und der sich darin manifestierenden Auffassung zeugen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Endnoten

  1. Wolfgang Schmidt-Hidding (Hg.) Humor und Witz. Wortvergleichende und wortgeschichtliche Studien, München 1963, S. 199f.

    Google Scholar 

  2. Ludwig Borinski, Derenglische Roman, Bonn 1968, S. 92f.

    Google Scholar 

  3. Eva D. Becker, Der deutsche Roman um 1780, Stuttgart 1964, S. 12f.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Schadendorf, M. (1995). Voraussetzungen. In: Humor als Formkonzept in der Musik Gustav Mahlers. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03586-8_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03586-8_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01291-3

  • Online ISBN: 978-3-476-03586-8

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics