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Ein „Musikalischer Veteran Berlins“

Der Schreiber Anonymus 300 und seine Bedeutung für die Berliner Bach-Überlieferung

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Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz
  • 21 Accesses

Zusammenfassung

Die Berliner Pflege und Rezeption der Werke Johann Sebastian Bachs im 18. und frühen 19. Jahrhundert bilden einen wichtigen Aspekt der Musikgeschichte dieser Stadt, der erst in jüngerer Zeit in seinem ganzen Umfang erkannt und — zumindest ansatzweise — gewürdigt wird. In der Aufarbeitung dieses vielschichtigen Themas steht die Forschung noch ziemlich am Anfang, und es werden noch viele Einzelstudien — wie sie etwa das Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung1 seit geraumer Zeit vorlegt — notwendig sein, bevor eine zusammenfassende Gesamtdarstellung und vorläufige Bewertung der Berliner Bach-Tradition möglich ist. Eine solche Gesamtdarstellung hätte den Stellenwert des Bach-Bildes im Berliner musiktheoretischen Schrifttum ebenso zu berücksichtigen wie dokumentarische Hinweise zur Aufführung Bachscher Werke in der preußischen Metropole2; zudem wäre das Ausmaß der handschriftlichen Überlieferung sowie die Verbreitung Bachscher Werke in zeitgenössischen Drucken3 zu untersuchen. Biographische, ästhetische und soziologische Aspekte dürften ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

Hans-Joachim Schulze zum 60. Geburtstag gewidmet.

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Notizen

  1. Siehe hierzu: K. Beißwenger, Zwischen 1750 und 1850 erschienene „Berliner“ Drukke Bachscher Werke, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 1993, S. 106–130.

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  2. Vergleiche Bach-Dokumente, Bd. II, Fremdschriftliche und gedruckte Dokumente zur Lebensgeschichte Johann Sebastian Bachs 1685–1750, vorgelegt und erläutert von W. Neumann und H.-J. Schulze, Kassel usw. 1969, Nr. 95, 489 und 554.

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  3. Zur Musiksammlung der Prinzessin Anna Amalia siehe E. R. Blechschmidt, Die Amalien-Bibliothek. Musikbibliothek der Prinzessin Anna Amalia von Preußen (1723–1787), Berlin 1965 (= Berliner Studien zur Musikwissenschaft, Bd. 8) und E. R. Wutta (geb. Blechschmidt), Quellen der Bach-Tradition in der Berliner Amalienbibliothek, Tutzing 1989.

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  4. Vergleiche A. Fr. Wolff, Entwurf einer ausführlichen Nachricht von der Musikübenden Gesellschaft zu Berlin, in: Fr. W. Marpurg, Historisch-Kritische Beiträge zur Aufnahme der Musik, Bd. 1, Berlin 1755, S. 385–413. Zu Privatkonzerten im Hause Christian Gottfried Krauses vergleiche J. Beaujean, Christian Gottfried Krause. Sein Leben und seine Persönlichkeit im Verhältnis zu den musikalischen Problemen des 18. Jahrhunderts als Ästhetiker und Musiker, Dillingen 1930, S. 13–14.

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  5. Vergleiche das Verzeichnis der Abschriften Agricolas bei A. Dürr, Zur Chronologie der Handschriften Johann Christoph Altnickols und Johann Friedrich Agricolas, in: Bach-Jahrbuch 56, 1970, S. 44–63.

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  6. Brief Zelters an Friedrich Konrad Griepenkerl (März 1829), erhalten in Abschrift als Beilage zu einem Brief Zelters an Goethe vom 6. April 1829; zitiert nach G. Schünemann, Die Bachpflege der Berliner Singakademie, in: Bach-Jahrbuch 25, 1928, S. 138–171, hier S. 143.

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  7. Vergleiche P. Kast, Die Bach-Handschriften der Berliner Staatsbibliothek, Trossingen 1958 (= Tübinger Bach-Studien, Heft 2/3), S. 145. Der Besitzerstempel „B. Itzig“ bezieht sich wohl nicht, wie bei Kast vermutet, auf Blümchen Itzig, sondern auf deren Bruder Benjamin (Bernhard).

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  8. Zitiert nach R. Angermüller, Carl Philipp Emanuel Bachiana. Briefe, die bei Ernst Suchalla nicht veröffentlicht wurden, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 1985/86, S. 125–126. Das Exemplar stammt aus der Sammlung August Wilhelm Bachs (Verzeichniß einer werthvollen Sammlung theoretischer Werke über Musik, sowie älterer praktischer Musik und neuerer Musikalien aus dem Nachlasse des Herrn Professors A. W. Bach in Berlin und Anderer, List & Francke, Antiquarisches Verzeichnis No. 56, Leipzig 1870, S. 3) und befindet sich heute in Privatbesitz.

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  9. H.-J. Schulze, Der Schreiber „Anonymus 400“ — ein Schüler Johann Sebastian Bachs, in: Bach-Jahrbuch 58, 1972, S. 104–117; revidierter Wiederabdruck in ders., Studien zur Bach-Überlieferung im 18. Jahrhundert, Leipzig und Dresden 1984, S. 130–145. Der von Schulze begründeten Methode der Schreiberforschung sieht sich der vorliegende Beitrag zutiefst verpflichtet; ohne die in Schulzes zahlreichen Aufsätzen gefundenen Anregungen wäre er sicherlich nicht entstanden.

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  10. Hierbei handelte es sich um Abschriften der Sinfonien Fk (Falck) 63, 67–69 und 70 sowie der Kantaten Fk 84 und Fk 95 von Wilhelm Friedemann Bach. Vergleiche M. Falck, Wilhelm Friedemann Bach. Sein Leben und seine Werke, Leipzig 1913, S. 81–82, 139–140.

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  11. Vergleiche das Thematische Verzeichnis in R. Engelhardt, Untersuchungen über Einflüsse Johann Sebastian Bachs auf das theoretische und praktische Wirken seines Schülers Johann Philipp Kirnberger, Diss. Erlangen 1974, Nr. 196. Dieses Werk Kirnbergers erschien im zweiten Teil von Marpurgs Raccolta delle piu nuove composizioni di Clavicembalo.

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  12. Diese äußerst wichtige Quellengruppe mit zum Teil singulär überlieferten Werken in der Library of Congress, Washington, blieb unberücksichtigt bei M. Wendt, Die Trios der Brüder Johann Gottlieb und Carl Heinrich Graun, Diss. Bonn 1983.

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  13. Sie wird erstmals erwähnt bei O. Strunck, Sources and Problems for Graduate Study in Musicology, in: Proceedings of the Music Teachers National Association, XXVIII, 1933, S. 105–116; Wiederabdruck in: ders., Essays on Music in the Western World, New York 1974, S. 9–20.

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  14. A. Weissmann, Berlin als Musikstadt, Berlin 1911, S. 36.

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  15. J.-A. Bötticher, Generalbaßpraxis in der Bach-Nachfolge. Eine wenig bekannte Berliner Handschrift mit Generalbaß-Aussetzungen, in: Bach-Jahrbuch 79, 1993, S. 103–125.

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  16. Vergleiche Chr. Wolff, Bach-Rezeption und -Quellen aus der Frühzeit und im Umfeld des Königlichen Instituts für Kirchenmusik zu Berlin, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 1993, S. 79–87, hier S. 86.

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  17. Vergleiche B. Faulstich, Die Werke Johann Sebastian Bachs in der Musikaliensammlung der Familie von Voss, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 1993, S. 131–140.

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  18. Vergleiche C. Mennicke, Hasse und die Brüder Graun als Symphoniker, Leipzig 1906, S. 547 (Nr. 115).

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Günther Wagner

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Wollny, P. (1996). Ein „Musikalischer Veteran Berlins“. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03627-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03627-8_5

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