Zusammenfassung
Die Reflexion auf die Problematik biographischen und autobiographischen Schreibens besitzt im Werk Johann Gottfried Herders einen besonderen Stellenwert. Schon früh, in der Einleitung zum Denkmal-Torso Über Thomas Abbts Schriften (1768), wird die Frage nach der Möglichkeit (auto-)biographischer Erkenntnis aufgeworfen.1 In der Folge kommt Herder auf diese Problemstellung in wechselnden Zusammenhängen immer wieder zurück, so etwa bei der Erörterung des Konzepts historischer Illusion im zweiten Entwurf des Shakespeare-Aufsatzes (1773; SW 5, 244), sodann im Rahmen der anthropologischen Abhandlung Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele (1778; SW 8, 181–183), ausführlicher in den einleitenden Briefen zu der von Johann Georg Müller herausgegebenen Anthologie Bekenntnisse merckwürdiger Männer von sich selbst (1791; SW 18, 359–376) und schließlich, ausgehend von einer Würdigung der Autobiographie Benjamin Franklins, am Eingang der Briefe zu Beförderung der Humanität (1793; SW 17, 7–22).2 Anthropologie, Geschichte, Ästhetik, Humanität: Herder thematisiert das autobiographische Genre im Kontext der zentralen Problemfelder, die er in seinen Schriften umkreist.
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Moser, C. (1997). Der »Traum der Schreibenden Person von ihr Selbst«. In: Malsch, W., Adler, H., Koepke, W. (eds) Herder Jahrbuch Herder Yearbook 1996. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03672-8_3
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