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Gärten und Parks als »tönende Natur« und Musizierräume

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Der Weimarer Musenhof

Zusammenfassung

»Hier ists iezt unendlich schön. […] Es ist wenn man so durchzieht wie im Mährgen das einem vorgetragen wird und hat ganz den Charackter der Elisischen Felder…« So schrieb Goethe am 14. Mai 1778 an Charlotte von Stein und versuchte in Worte zu fassen, was er gerade im Landschaftsgarten von Wörlitz erlebt hatte. Seinem Tagebuch vertraute er an, daß der Park für ihn »wie das Vorbeischweben eines leisen Traumbildes« sei.1 Daß zu diesem »Traumbild« auch die Musik gehörte, deutet Luise von Göchhausen in einem Brief an Carl Ludwig von Knebel an: »Die ganze Zeit waren wir in Wörlitz, dieser Aufenthalt ist unaussprechlich lieblich, die Mondhellen Abende auf den stillen See, bey Musik von blasenden Instrumenten verdienten — nicht daß ich sie beschrieb, sondern daß Sie dabei gewesen wären.«2 Dieser Park muß den Vorstellungen vom »Idealen im Realen«3 so sehr entsprochen haben, war so sehr die Verwirklichung der damaligen Überlegungen, Gärten und Parks zu gestalteten, empfindsamen, eingefriedeten Bezirken zu machen, in denen die barocken Geometrien aufgegeben waren, daß er zahlreiche Bewunderer und Nachahmer fand.

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Anmerkungen

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Busch-Salmen, G., Salinen, W. (1998). Gärten und Parks als »tönende Natur« und Musizierräume. In: Der Weimarer Musenhof. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03748-0_3

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