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Zusammenfassung

Der zweiundzwanzigste in der alphabetischen Liste von Antonio Salieris Schülern1, zwischen Karl Gottfried Salzmann und Franz Schubert, ist Leopold Schefer. Mit diesem Namen verbindet sich auch dem Kenner der Kleinmeister nicht das geringste, obwohl Schefer musiklexikalisch reichlich nachgewiesen ist.2 Noch im Frank-Altmannschen Lexikon3 steht „Schefer, Leopold, der Dichter“ mit einer Handvoll Werke verzeichnet: „Sinf., KlavSon., Chöre“. — Julius Schuberths Musikalisches Conversations-Lexikon, herausgegeben von Emil Breslaur4 — elfte, gänzlich umgearbeitete und bedeutend vermehrte Auflage, Leipzig (o. J.) —, wo entgegen Frank/Altmann die Lebensdaten stimmen — „geb. 30. Juli 1784, starb am 13. Februar 1862 in Bad Muskau“ — weiß „eine grosse Anzahl Sinfonien, Sonaten, Quartette, Lieder, Chorkompositionen („Vater unser“ für vierfachen Chor)“ und darüber hinaus noch zwei Opern zu nennen: Hecuba und Sakuntala (die freilich schon halb ins Reich der Fabel gehören). Auch findet man einen Hinweis auf „R. Schumann’s Ges. Werke II. S. 36“, wo tatsächlich ein längerer Artikel den Titel trägt „Compositionen von Leopold Schefer“.5 Dieser Aufsatz, ursprünglich in der Neuen Zeitschrift für Musik erschienen6, preist das vierchörige Vaterunser — das in Wahrheit nur vierstimmig ist (Schefer liebt die bombastischen Titel) — mit den Worten:

Die beiden Kanons durchspinnen sich darin so leicht, natürlich und schön, daß man die Kunst kaum heraushört (…). Die Stimmen sind meisterlich strenge geführt, wenn ich an-ders genau sah, sogar bis auf den Unterschied der großen und kleinen Stufen.7

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Notizen

  1. R. Angermüller, Antonio Salieri. Sein Leben und seine weltlichen Werke unter besonderer Berücksichtigung seiner ,großen’ Opern, Teil II, 1 Vita und weltliche Werke, München 1974, S. 311, dort ohne weitere Note zu Schefer.

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  2. Der entsprechende Brief Schefers an Schumann — „Muskau den 2ten Pfingsttag 1838“ — ist ganz abgedruckt bei W. Boetticher, Briefe und Gedichte aus dem Album Robert und Clara Schumanns nach den Quellen der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, Leipzig 1981, S. 161 ff.

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  3. Die gesamte Korrespondenz bei E.-J. Dreyer, Robert Schumann und Leopold Schefer, in: Schumann-Studien 5, Köln 1996, S. 189–220.

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  4. Am Komponisten Schefer; der Dichter ist verhältnismäßig ausgiebig erforscht. Alle Titel bei B. Clausen, Leopold Schefer Bibliographie, Werk und Rezeption 1799–1885, Frankfurt am Main 1985.

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  5. Im Sinne der Charakterisierung bei B. Clausen/L. Clausen, Zu allem fähig. Versuch einer Sozio-Bio graphie zum Verständnis des Dichters Leopold Schefer, Frankfurt am Main 1985, I, S. 151, wo es über den Knaben Schefer heißt: „Prinzipiell ist er […] erst einmal immer ,Widerstand’; man kann ihm nichts untermischen, ihn zu nichts überreden, auch mit Engelszungen nicht. […] Wo es ihm nicht selber gelingt, einen Befehl von Außen (einen Rat, eine Erwartung) umzusetzen in einen reinen Selbstbefehl, da stockt er […] — er blockt auch gegen eigenes (theoretisch-)besseres Wissen, solang ihm dies aufgedrungen vorkommt. Er kann es nicht verwerten dann“ etc.

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  6. An Robert Schumann, „Muskau den 2ten Pfingsttag 1838“ (D-D1). Näheres hierzu bei E.-J. Dreyer, Der „fadeste unwirksamste“ aller Akkorde, in: Musiktheorie 10, Heft 2, 1995, S. [137]–148.

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  7. Näheres über Heidenreich bei H. C. Robbins Landon, Haydn: Chronicle and Works. Bd. 1, Haydn: The Early Years, London 1980, S. 145 u. 639, sowie Bd. 5, Haydn, The Late Years, London 1977, S. 338 f.

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  8. Der Druck (1841), als „Op. 42. Guben, bei F. Fechner“ erschienen, ist verschollen. — Zum Komplex der Scheferschen Hausmusik siehe E.-J. Dreyer, Hanka ty sy moja/Leopold Schefer und das Volkslied, in: Lëtopis, Zeitschrift für sorbische Sprache, Geschichte und Kultur, Bautzen 1995, Heft 2, S. 68–86.

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  9. Das Projekt gedieh bei Schefer nicht über eine Titelliste und eine Sammelmappe hinaus; es wurde aber vom Verfasser dieses Aufsatzes rekonstruiert: Klage und Trost/Gesänge mit Pianofortebegleitung/von Leopold Schefer, hrsg. v. E.-J. Dreyer, Bargfeld, Luttertaler Händedruck, 1995.

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Dreyer, EJ. (1998). Salieris Zweiundzwanzigster Schüler. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03756-5_16

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