Zusammenfassung
Die Aufnahme eines Kapitels über das Hörspiel in der DDR in ein Realienbuch bedarf, so seltsam das anmuten mag, einer Rechtfertigung. Denn nach Meinung der westdeutschen Hörspielforschung gibt es ein solches Hörspiel eigentlich nicht. Schwitzke leitet aus seinem verengten Hörspielbegriff die Einschätzung ab: »Das Hörspiel ist — wie die heutige Lyrik — eine sprachlich sehr extreme Möglichkeit, extrem modern, extrem ›westlich‹ […], es ist noch immer viel zu wenig bekannt, daß es ein nazistisches Hörspiel nicht gab und wohl auch nicht geben konnte, daß es ein kommunistisches nicht gibt. […]. Jenseits der Mauer, wird auch im Hörspiel nur trostloser sozialistischer Realismus‹ im Dienste der Planerfüllung getrieben« (H. Schwitzke: Das Hörspiel. Dramaturgie und Geschichte, S. 107). Schwitzkes 1963 vorgetragene, im Hinblick auf die Lyrik sicher nicht diskutierenswerte, im Hinblick auf das nazistische Hörspiel inzwischen weitgehend relativierte These ist, was das DDR-Hörspiel anbelangt, bisher kaum ernsthaft in Frage gestellt worden, obwohl Schwitzkes Materialgrundlage nicht allzu umfangreich gewesen zu sein scheint: »Inhaltsangaben […] enthüllen primitivste kollektivistische Traktätchenliteratur« (H. Schwitzke, S. 108).
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Literatur
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Würffel, S.B. (1978). Das Hörspiel in der DDR. In: Das deutsche Hörspiel. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03878-4_6
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