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Weltliteratur und Weltreligion: Goethe – Madame de Staël und Jean Paul – Gérard de Nerval

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Vergleichende Weltliteraturen / Comparative World Literatures
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Zusammenfassung

Der folgende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern ‚Weltliteratur‘ und ‚Weltreligion‘ korrelierende Konzepte sind. Zur Sprache kommen dabei exemplarisch Texte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die für die Genese beider Konzepte und für ihre poetische Realisierung von besonderem Interesse sind: Bei Goethe bildet das zur Zukunft hin Offene einen der Berührungspunkte von ‚Weltreligion‘ und ‚Weltliteratur‘. Ein anderer ist das Universale, das aus dem konflikthaltigen Dialog des ‚Nationalen‘ erst hervorzubringen ist. Der Gegensatz zwischen der Traditionsbezogenheit der ‚Weltreligion‘ und der Zukunftsbezogenheit der ‚Weltliteratur‘ ist also nur relativ. Goethes eigene poetische Praxis, etwa im West-Östlichen Divan, legt davon Zeugnis ab. Schon Madame de Staëls Plädoyer für einen offenen weltreligiös-weltliterarischen Dialog und ihre dementsprechende Praxis sind zugleich traditions- und zukunftsbezogen. Ein Beispiel dafür ist ihre eigenwillige Übertragung von Jean Pauls «Rede des toten Christus». Die weltreligiöse Dimension dieses Beitrags zur weltliterarischen Kommunikation wird vor allem von Gérard de Nerval in seinem Gedicht «Le Christ aux Oliviers» akzentuiert. Dessen kühner poetischer Synkretismus fordert dazu auf, in der weltliterarisch vermittelten Erfahrung des Atheismus die weltreligiöse Suche nach dem sich verbergenden Göttlichen zu entdecken und diese Suche weltliterarisch fortzusetzen.

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Notes

  1. 1.

    Zur hier und im Folgenden verwendeten grammatischen Terminologie vgl. Duden: Die Grammatik, 8. Aufl. Mannheim/Wien/Zürich 2009, §§ 1002, 1095–1097, 1269, 1270.

  2. 2.

    Zur Doppeldeutigkeit des Kompositums ‚Weltliteratur‘ vgl. im vorliegenden Band den Beitrag von Svetlana Efimova; zur Verflechtung von Weltliteratur und Weltreligion vgl. den Beitrag von Martina Wagner-Egelhaaf, ebenfalls im vorliegenden Band.

  3. 3.

    Vgl. Dieter Lamping: Die Idee der Weltliteratur Ein Konzept Goethes und seine Karriere. Stuttgart 2010, S. 103, 110.

  4. 4.

    Vgl. Johann Gottfried Herder : Älteste Urkunde des Menschengeschlechts. In: Ders.: Werke in zehn Bänden. Bd. 5: Schriften zum Alten Testament. Hg. von Rudolf Smend. Frankfurt a.M. 1993, S. 180–659, hier S. 356: „Moses hatte also hinter allen Apisfesten und künstlichern Zeiteinteilungen, wo alles National und nur National gemacht war, eben am Ersten nötig, die älteste Weltreligion und mit ihr das älteste Fest der Zeiteinrichtung zu erneuren und feierlichst für sein Volk zu nationalisieren.“ Herders Exegese der Genesis als eines poetischen Textes – er spricht im Hinblick auf den Schöpfungsbericht von einer „große[n] sinnliche[n] Ansicht“ (ebd., S. 225) – knüpft u. a. an Schriften von Robert Lowth und Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem an; vgl. Christoph Bultmann: Die biblische Urgeschichte in der Aufklärung. Johann Gottfried Herders Interpretation der Genesis als Antwort auf die Religionskritik David Humes. Tübingen 1999, S. 75–85; vgl. ebd., S. 131–169, zur Deutung der Genesis als poetischer Weltansicht in Herders Ältester Urkunde.

  5. 5.

    Vgl. Immanuel Kant : Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. In: Kants Werke. Akademie-Textausgabe. Bd. 6. Berlin 1968, S. 1–202, hier S. 157.

  6. 6.

    Vgl. Edward Said: Culture and Imperialism. London 1993, S. 58–71.

  7. 7.

    Friedrich Schleiermacher : Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern [1799]. Mit einem Nachwort von Carl Heinz Ratschow. Stuttgart 1969, S. 206.

  8. 8.

    Vgl. Benjamin Constant : Œuvres complètes. Série Œuvres, Bd. XVII: De la Religion, considérée dans sa source, ses formes et ses développements. Tome I. Hg. von Markus Winkler und Kurt Kloocke. Berlin/Boston 2013, S. 106 u. ö. Der erste Band von Constants fünfbändigem Werk erschien 1824, der letzte posthum 1831. Constant erteilt nur dem „sentiment religieux“ das Attribut des Universellen (vgl. ebd., S. 90), aber wenn er von Religion im Singular spricht, ist Weltreligion als dialogischer Prozess gemeint.

  9. 9.

    Vgl. dazu Lamping, Idee der Weltliteratur, S. 106 f.

  10. 10.

    Zitiert wird im Folgenden die zweite Fassung des Romans.

  11. 11.

    Johann Wolfgang Goethe : Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. I. Bd. 10: Wilhelm Meisters Wanderjahre. Hg. von Gerhard Neumann und Hans-Georg Dewitz. Frankfurt a.M. 1989, S. 422. Im Folgenden alle Nachweise von Stellen aus den Wanderjahren im fortlaufenden Text.

  12. 12.

    Vgl. ebd., S. 422 f. und 429 f. sowie den Kommentar ebd., S. 1102–1104.

  13. 13.

    Johann Wolfgang Goethe : Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. II. Bd. 12: Johann Peter Eckermann : Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Hg. von Christoph Michel unter Mitwirkung von Hans Grüters. Frankfurt a.M. 1999, S. 224.

  14. 14.

    Vgl. Yael Almog/Caroline Sauter: Weltliteratur und Weltreligion: Philologie und die Entdeckung fremder Kulturen um 1800. In: Kritische Ausgabe 28 (2015), S. 67–72.

  15. 15.

    Vgl. die oben, Anm. 4, nachgewiesene Stelle aus Herders Ältester Urkunde.

  16. 16.

    Johann Wolfgang Goethe : West-östlicher Divan. Neue, völlig revidierte Ausgabe. 2. Bde. Hg. von Hendrik Birus. Teilbd. I. Berlin 2010, S. 12 f.

  17. 17.

    Goethe , West-östlicher Divan, Teilbd. I, S. 23 f.

  18. 18.

    Vgl. die Nachweise in Birus’ Kommentar in ebd., S. 962 f.

  19. 19.

    Hervorhebung von mir.

  20. 20.

    Text nach der Lutherbibel 1740: Biblia, Das ist: Die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments. Hg. von Gustav Georg Zeltner. Altdorf [bei Nürnberg] 1740, S. 842.

  21. 21.

    Verszählung nach der Ausgabe Sophocle: Antigone [grch.-frz.]. Übers. von Paul Mazon. Hg. von Nicole Loraux. 2. Aufl. Paris 2002, S. 20, 32, 34.

  22. 22.

    Quintus Horatius Flaccus : Sämtliche Gedichte (Lateinisch/Deutsch). Hg. von Bernhard Kytzler. Stuttgart 1992, S. 226.

  23. 23.

    Heinrich von Kleist , Sämtliche Werke und Briefe in vier Bänden. Bd 2: Dramen 1808–1811. Hg. von Ilse-Marie Barth und Hinrich C. Seeba. Frankfurt a.M. 1987, S. 644 (Prinz Friedrich von Homburg, V. 1858).

  24. 24.

    Vgl. Birus’ Kommentar in Goethe, West-östlicher Divan, Teilbd. II, S. 964.

  25. 25.

    Vgl. ebd., S. 965.

  26. 26.

    Biblia, Das ist: Die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, S. 16. Gustav Georg Zeltner, der Herausgeber dieser Bibel-Ausgabe, fügt vor der zitierten Stelle bezeichnenderweise die Erläuterung ein: „[der Menge nach,]“ (ebd.).

  27. 27.

    Diese ‚Bezwingung‘ hat vermutlich auch eine Beziehung zu Novalis’ Blüthenstaub; das kann im vorliegenden Zusammenhang aber nicht untersucht werden.

  28. 28.

    Vgl. Gerhard R. Kaiser: Mme de Staëls De l’Allemagne und Goethes Überlegungen zur „Weltliteratur“. In: Anja Ernst/Paul Geyer (Hg.): Deutschlandbilder aus Coppet: Zweihundert Jahre „De l’Allemagne“ von Madame de Staël. / Des images d’Allemagne venues de Coppet: „De l’Allemagne“ de Madame de Staël fête son bicentenaire. Hildesheim/Zürich/New York 2015, S. 285–312, hier S. 285.

  29. 29.

    Eckermann , Gespräche mit Goethe, S. 224, 225.

  30. 30.

    Vgl. Lamping, Idee der Weltliteratur, S. 23 f.

  31. 31.

    Johann Wolfgang Goethe : Thomas Carlyle. Leben Schillers. Aus dem Englischen. Eingeleitet durch Goethe [1830]. In: Ders.: Werke. Weimarer Ausgabe. Abt. I. Bd. 42. Weimar 1904, S. 185–206, hier S. 186 f.

  32. 32.

    Eckermann , Gespräche mit Goethe, S. 257 (15. Juli 1827).

  33. 33.

    Madame de Staël : Œuvres complètes, Série I, Tome III: De l’Allemagne. Nouvelle édition. Hg. von Axel Blaeschke. Paris 2017, S. 541 (Deuxième partie, ch. XXXI).

  34. 34.

    Ebd., S. 512 (Deuxième partie, ch. XXVIII).

  35. 35.

    Ebd., S. 263 (Deuxième partie, ch. X).

  36. 36.

    Zur grundlegenden Bedeutung dieser Nähe für Jean Pauls Schreiben vgl. Monika Schmitz-Emans: Religious Discourse and Metapoetic Reflection in Jean Paul ’s Novels: The „Rede des toten Christus“, the „Clavis Fichtiana“, and Kain’s Monologue in „Der Komet“. In: Neohelicon 42 (2015), S. 389–402, hier besonders S. 400 f.

  37. 37.

    Vgl. dazu Franziska Thiel: Religion in Kunst: Die ‚innere Apokalypse‘ als literarische Atheismuskritik. Jean Pauls „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei“ (1796). In: Studia Germanica Gedanensia 34 (2016), S. 37–47, hier S. 38f.

  38. 38.

    Jean Paul : Rede des Toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei. In: Ders: Sämtliche Werke. Hg. von Norbert Miller. Abt. I. Bd. 2: Siebenkäs. Flegeljahre. Darmstadt 2000 [Erstausgabe München/Wien 1959, 41987], S. 270–275, hier S. 270. Im Folgenden alle Nachweise von Stellen aus der „Rede“ im fortlaufenden Text.

  39. 39.

    Madame de Staël , De l’Allemagne, S. 509 (Deuxième partie, ch. XXVIII). Im Folgenden alle Nachweise von Stellen aus diesem Kapitel im fortlaufenden Text.

  40. 40.

    Vgl. Hans Blumenberg : Ausblick auf eine Theorie der Unbegrifflichkeit. In: Ders.: Ästhetische und metaphorologische Schriften. Hg. von Anselm Haverkamp. Frankfurt a.M. 2001, S. 193–209.

  41. 41.

    Voltaire: Les Cabales, Œuvre pacifique. In : Ders., Les Cabales. Et Mon Réveil. London 1772, S. 5–12, hier S. 9.

  42. 42.

    Vgl. z. B. Julien Offray de La Mettrie: L’homme machine [1748]. Hg. von Jules Assézat. Paris 1865, S. 130: „Le corps n’est qu’une horloge, dont le nouveau chyle est l’horloger.“

  43. 43.

    Hans Blumenberg : Paradigmen zu einer Metaphorologie. In: Archiv für Begriffsgeschichte 6 (1960), S. 7–142, hier S. 78.

  44. 44.

    Vgl. Ralf Simon: Jean Paul und die Gnosis. Mit einem Seitenblick auf Wieland, Lessing und Herder . In: Jahrbuch der Jean Paul-Gesellschaft 51 (2016), S. 5–58, hier S. 51–54; Markus Winkler: Romantische Lyrik und klassische Mythologie. Überlegungen zu Gedichten von Eichendorff und Nerval . In: Aurora. Jahrbuch der Eichendorff-Gesellschaft 65 (2005), S. 43–63, hier S. 58.

  45. 45.

    So Schmitz-Emans, Religious discourse, S. 400, im Anschluss an Bernhard Buschendorf: Jean Pauls Selina. Ein jakobianisch-platonisches Enkomion auf die Unsterblichkeit der Seele. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 42 (2007), S. 23–66, hier S. 24–25.

  46. 46.

    Lamping, Idee der Weltliteratur, S. 46.

  47. 47.

    Vgl. Jean Paul: De l’Allemagne par Mme la Baronne de Staël-Holstein (1814). In: Ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Norbert Miller. Abt. II. Bd. 3: Vermischte Schriften II. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000 [Erstausgabe München/Wien 1978], S. 647–679, 656 f. Zu Jean Pauls Rezension vgl. besonders Gerhard R. Kaiser: „Durch sollte Mittelgläser bricht sich im letzten leicht das Licht zur Nacht“. Jean Pauls Rezension zu Mme de Staëls „De l’Allemagne“. In: Wilfried Barner (Hg.): Literaturkritik – Anspruch und Wirklichkeit. DFG-Symposion 1989. Stuttgart 1990, S. 155–174; Katrin Becker: Eine deutsche Betrachtung der Deutschlandbetrachtung. Mme de Staël , Jean Paul und die Darstellbarkeit des Fremden. In: Marcel Krings/Roman Luckscheiter (Hg.): Deutsch-französische Literaturbeziehungen. Stationen und Aspekte dichterischer Nachbarschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Würzburg 2007, S. 171–186; Monika Schmitz-Emans: Vom Geist der Konversation und vom Geist der Buchstaben: Zum Dissens zwischen Madame de Staël und Jean Paul. In: Anja Ernst/Paul Geyer (Hg.): Deutschlandbilder aus Coppet: Zweihundert Jahre „De l’Allemagne“ von Madame de Staël. / Des images d’Allemagne venues de Coppet: „De l’Allemagne“ de Madame de Staël fête son bicentenaire. Hildesheim/Zürich/New York 2015, S. 356–375.

  48. 48.

    Von der Frage, inwiefern Madame de Staëls Übertragung von Jean Pauls „Rede“ das Plagiat einer Übertragung aus der Feder von Charles de Villers ist (vgl. Blaeschkes Kommentar in Staël , De l’Allemagne, S. 510, Anm. 392, und Byron R. Libhart: Madame de Staël , Charles de Villers, and the Death of God in Jean Paul ’s „Songe“. In: Comparative Literature Studies 9/2 (1972), S. 141–151), kann hier abgesehen werden, weil sie sich nur spekulativ, nicht textkritisch beantworten lässt; Villers’ Übertragung ist offenbar nicht erhalten.

  49. 49.

    Vgl. vor allem Schlegels 116. Athenäum-Fragment. In: Ders.: Kritische Friedrich Schlegel-Ausgabe. Hg. von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner. Abt. I: Kritische Neuausgabe, Bd. 2: Charakteristiken und Kritiken I (1796–1801). Hg. von Hans Eichner. München u. a. 1967, S. 182 f.

  50. 50.

    Vgl. Blaeschkes Kommentar in Staël, De l’Allemagne, S. 505 f.

  51. 51.

    Vgl. Jean Paul , De l’Allemagne par Mme la Baronne de Staël-Holstein, bes. S. 655f.: „Er [d.i. der „Rezensent“] muß überhaupt die Franzosen bedauern, welchen sie durch ihre entmannenden Auszüge und Übersetzungen aus dem Deutschen eine Regelmäßigkeit von uns weismacht, wovon kein Wort wahr und keine Spur in uns ist.“ Als Beispiel dafür dienen u.a. ihre Übertragungen von Auszügen aus Goethes Faust, die Jean Paul zusammenfassend als „kastrierte Ausgabe des deutschen Herkules oder Dichtergottes“ (S. 658) bezeichnet.

  52. 52.

    Vgl. Schmitz-Emans, Geist der Konversation, bes. S. 357–362. Katrin Becker (Eine deutsche Betrachtung der Deutschlandbetrachtung, S. 170), kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass nicht nur Madame de Staëls, sondern auch Jean Pauls Wertungskriterien von Nationalstereotypen geprägt sind.

  53. 53.

    Jean Paul , De l’Allemagne par Mme la Baronne de Staël-Holstein, S. 660 f. Zur u. a. auf Goethe und Schleiermacher zurückgehenden Unterscheidung zwischen ‚einbürgerndem‘ und ‚verfremdendem‘ Übersetzungsverfahren vgl. Florence Pennone: Paul Celans Übersetzungspoetik. Entwicklungslinien in seinen Übertragungen französischer Lyrik. Tübingen 2007, S. 23 f.

  54. 54.

    Heinrich Heine: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. Hg. von Manfred Windfuhr, Bd. VIII/1: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Die romantische Schule. Bearb. von Manfred Windfuhr. Hamburg 1979, S. 121–243, hier S. 219. Vgl. bereits Friedrich Schlegels sehr ambivalentes Urteil über Jean Paul im 421. Athenäum-Fragment. In: Ders., Kritische Friedrich Schlegel-Ausgabe, Abt.. I, Bd. 2, S. 246 f. Zum speziellen Problem seiner Übersetzbarkeit ins Französische vgl. Kai Nonnenmacher: Der unübersetzbare All-Übersetzer: Jean Paul als „Deutsch-Franze“. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 39 (2004), S. 112–140, bes. S. 116–121.

  55. 55.

    Claudia Becker: Der Traum als Apokalypse – die Apokalypse ein Traum? Eschatologie und/oder Ästhetik im Ausgang von Jean Pauls „Rede des toten Christus“. In: Gerhard R. Kaiser (Hg.): Poesie der Apokalypse. Würzburg 1991, S. 129–144, hier S. 135.

  56. 56.

    Als Beispiel für die ältere Forschung sei zitiert: Claude Pichois: L’image de Jean-Paul Richter dans les lettres françaises. Paris 1963, S. 254–293. Vgl. auch die Arbeit von Claudia Becker (s. Anm. 55).

  57. 57.

    Gérard de Nerval : Œuvres complètes. Hg. von Jean Guillaume und Claude Pichois. Bd. III. Paris 1993, S. 648.

  58. 58.

    Vgl. dazu Winkler, Romantische Lyrik und klassische Mythologie, S. 58.

  59. 59.

    Nerval , Œuvres complètes, Bd. III, S. 648.

  60. 60.

    Ebd., S. 651.

  61. 61.

    Ebd.

Literatur

  • Almog, Yael/Sauter, Caroline: Weltliteratur und Weltreligion: Philologie und die Entdeckung fremder Kulturen um 1800. In: Kritische Ausgabe 28 (2015), S. 67–72.

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  • Becker, Claudia: Der Traum als Apokalypse – die Apokalypse ein Traum? Eschatologie und/oder Ästhetik im Ausgang von Jean Pauls „Rede des toten Christus“. In: Gerhard R. Kaiser (Hg.): Poesie der Apokalypse. Würzburg 1991, S. 129–144.

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  • Becker, Kathrin: Eine deutsche Betrachtung der Deutschlandbetrachtung. Mme de Staël, Jean Paul und die Darstellbarkeit des Fremden. In: Marcel Krings/Roman Luckscheiter (Hg.): Deutsch-französische Literaturbeziehungen. Stationen und Aspekte dichterischer Nachbarschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Würzburg 2007, S. 171–186.

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  • Biblia, Das ist: Die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, Nach der Teutschen Übersetzung Herrn D. Martin Luthers. Hg. von Gustav Georg Zeltner. Altdorf [bei Nürnberg] 1740.

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  • Blumenberg, Hans: Ausblick auf eine Theorie der Unbegrifflichkeit. In: Ders.: Ästhetische und metaphorologische Schriften. Hg. von Anselm Haverkamp. Frankfurt a.M. 2001, S. 193–209.

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  • Blumenberg, Hans: Paradigmen zu einer Metaphorologie. In: Archiv für Begriffsgeschichte 6 (1960), S. 7–142.

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  • Bultmann, Christoph: Die biblische Urgeschichte in der Aufklärung. Johann Gottfried Herders Interpretation der Genesis als Antwort auf die Religionskritik David Humes. Tübingen 1999.

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  • Buschendorf, Bernhard: Jean Pauls Selina. Ein jakobianisch-platonisches Enkomion auf die Unsterblichkeit der Seele. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 42 (2007), S. 23–66.

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  • Constant, Benjamin: Œuvres complètes. Série Œuvres. Bd. XVII: De la Religion, considérée dans sa source, ses formes et ses développements. Tome I. Hg. von Markus Winkler und Kurt Kloocke. Berlin/Boston 2013.

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  • Duden: Die Grammatik. Mannheim/Wien/Zürich. 8. Aufl. 2009.

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  • Goethe, Johann Wolfgang: West-östlicher Divan. Neue, völlig revidierte Ausgabe. 2 Bde. Hg. von Hendrik Birus. Berlin 2010 [Erstausgabe Frankfurt a.M. 1994].

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  • Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. II. Bd. 12: Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Hg. von Christoph Michel unter Mitwirkung von Hans Grüters. Frankfurt a.M. 1999.

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  • Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. I. Bd. 10: Wilhelm Meisters Wanderjahre. Hg. von Gerhard Neumann und Hans-Georg Dewitz. Frankfurt a.M. 1989.

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  • Goethe, Johann Wolfgang: Thomas Carlyle. Leben Schillers. Aus dem Englischen. Eingeleitet durch Goethe [1830]. In: Ders.: Werke. Weimarer Ausgabe. Abt. I. Bd. 42. Weimar 1904, S. 185–206.

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  • Heine, Heinrich: Die romantische Schule. In: Ders.: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. Hg. von Manfred Windfuhr. Bd. 8/1: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Die romantische Schule. Bearb. von Manfred Windfuhr. Hamburg 1979, S. 121–243.

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  • Herder, Johann Gottfried: Älteste Urkunde des Menschengeschlechts. In: Ders.: Werke in zehn Bänden. Bd. 5: Schriften zum Alten Testament. Hg. von Rudolf Smend. Frankfurt a.M. 1993, S. 180–659.

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  • [Horaz] Quintus Horatius Flaccus: Sämtliche Gedichte (Lateinisch/Deutsch). Hg. von Bernhard Kytzler. Stuttgart 1992.

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  • Jean Paul: Rede des Toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei. In: Ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Norbert Miller. Abt. I. Bd. 2: Siebenkäs. Flegeljahre. Darmstadt 2000 [Erstausgabe München/Wien 1959, 41987], S. 270–275.

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  • Jean Paul: De l’Allemagne par Mme la Baronne de Staël-Holstein (1814). In: Ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Norbert Miller. Abt. II. Bd. 3: Vermischte Schriften II. Darmstadt 2000 [Erstausgabe München/Wien 1978], S. 647–679.

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  • Kaiser, Gerhard R.: Mme de Staëls De l’Allemagne und Goethes Überlegungen zur „Weltliteratur“. In: Anja Ernst/Paul Geyer (Hg.): Deutschlandbilder aus Coppet: Zweihundert Jahre „De l’Allemagne“ von Madame de Staël. / Des images d’Allemagne venues de Coppet: „De l’Allemagne“ de Madame de Staël fête son bicentenaire. Hildesheim/Zürich/New York 2015, S. 285–312.

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  • Kaiser, Gerhard R.: „Durch sollte Mittelgläser bricht sich im letzten leicht das Licht zur Nacht“. Jean Pauls Rezension zu Mme de Staëls „De l’Allemagne“. In: Wilfried Barner (Hg.): Literaturkritik – Anspruch und Wirklichkeit. DFG-Symposion 1989. Stuttgart 1990, S. 155–174.

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  • Kant, Immanuel: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. In: Kants Werke. Akademie-Textausgabe. Bd. 6. Berlin 1968, S. 1–202.

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  • Kleist, Heinrich von: Sämtliche Werke und Briefe in vier Bänden. Hg. von Ilse-Marie Barth und Hinrich C. Seeba. Bd. 2: Dramen 1808–1811. Frankfurt a.M. 1987.

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  • Lamping, Dieter: Die Idee der Weltliteratur. Ein Konzept Goethes und seine Karriere. Stuttgart 2010.

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  • Schlegel, Friedrich: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner. Abt. I: Kritische Neuausgabe. Bd. 2: Charakteristiken und Kritiken I (1796–1801). Hg. von Hans Eichner. München u. a. 1967.

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  • Schleiermacher, Friedrich: Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern [1799]. Mit einem Nachwort von Carl Heinz Ratschow. Stuttgart 1969.

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  • Schmitz-Emans, Monika: Religious Discourse and Metapoetic Reflection in Jean Paul’s Novels: The „Rede des toten Christus“, the „Clavis Fichtiana“, and Kain’s Monologue in „Der Komet“. In: Neohelicon 42 (2015), S. 389–402.

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Winkler, M. (2019). Weltliteratur und Weltreligion: Goethe – Madame de Staël und Jean Paul – Gérard de Nerval. In: Lamping, D., Tihanov, G. (eds) Vergleichende Weltliteraturen / Comparative World Literatures. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04925-4_32

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-04924-7

  • Online ISBN: 978-3-476-04925-4

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