Zusammenfassung
Sein viertes abendfüllendes Drama, das am 27. Juli 1974 im Rahmen der Salzburger Festspiele uraufgeführte und im selben Jahr in Buchform publizierte Stück Die Macht der Gewohnheit, ist Thomas Bernhards erste explizite »Komödie«, bei deren Premiere Publikum und Fachpresse somit erstmals auch das Komödiantische in seinem Schaffen wahrnehmen konnten. Das großenteils im Sommer 1973 als Auftragswerk verfasste und am 23. Oktober 1973 fertiggestellte Drama handelt vom Scheitern einer Künstlertruppe unter ihrem alternden Patriarchen Caribaldi und dem Versuch, ein Stück Vollkommenheit in der Kunst zu schaffen. Bernhard greift damit das für sein Werk so charakteristische Motiv des scheiternden Künstlers auf und schafft zugleich eine Verknüpfung zum Uraufführungskontext.
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Literatur
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Götze, C. (2018). 38 Die Macht der Gewohnheit. Komödie. In: Huber, M., Mittermayer, M. (eds) Bernhard-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05292-6_40
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