Zusammenfassung
Die Frage ist gewiss naiv und rührt an Grundfesten unseres gesellschaftlichen Selbstverständnisses, jedenfalls im Bereich der Einkommenseliten, dennoch: Weshalb eigentlich erhalten ohnehin hoch dotierte Führungskräfte extra Prämien — vulgo: Boni — dafür, dass sie einfach ihren Job machen: als Goalgetter auf dem Fußballfeld Tore schießen, als Manager Unternehmen umsichtig führen oder als Banker Kapital verantwortungsvoll verwalten? Also ohne nun zu direkt und zu persönlich zu werden eben die Messis und Schweinis, die Zetsches und Winterkorns. Sind sie sonst unmotiviert? Und wenn sie dies trotz Bonus einmal doch sind, kommt dann der Malus? Oder haben sie ohne diesen Bonus vielleicht leise Zweifel daran, dass der ganze Mannschafts- und Firmenerfolg allein und ausschließlich ihr Verdienst ist? Fühlen sie sich einfach nicht genügend wertgeschätzt, wenn sie nicht den größten haben — Bonus natürlich? Oder fehlt es ihnen einfach ein wenig an Lesezeit und umfassender Bildung, so dass sie Bonus mit Bonität verwechseln? Denn ökonomisch betrachtet, steht Bonität doch eigentlich für das Gegenteil von Bonus: eben nicht nur durch zusätzliche Anreize und Absicherungen in seinem Job wirklich gut zu sein.
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Kaschuba, W. (2015). Karotten Weshalb eigentlich Boni?. In: Kaube, J., Laakmann, J. (eds) Das Lexikon der offenen Fragen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05468-5_49
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Online ISBN: 978-3-476-05468-5
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