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Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden – Gesellschaftliche Teilhabe aufgrund von Schulden? Sozialpädagogische Perspektiven für ein diskursives Verständnis von gesellschaftlicher Teilhabe

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Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden?

Zusammenfassung

Der folgende Beitrag beschäftigt sich einleitend mit dem Tagungstitel „Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden?“ und reflektiert diesen kritisch.

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Notes

  1. 1.

    In der Erfüllung der von Parsons entwickelten vier Funktionen, entsteht in seiner Sicht Gesellschaft.Ihr struktureller Aufbau wird durch die nach systemintern und extern sowie instrumentell (zukunftsbezogen) und konsumatorisch (gegenwartsbezogen) orientierten „Randeinträge“ im Sinne von Teilfunktionen definiert. Jeder Organismus muss zum Überleben alle vier Funktionen erfüllen, die sich aus der Kombination zweier „Randeinträge“ ergeben (vgl. Schneider 2008, S. 147).

  2. 2.

    Als weitere Meilensteine auf dem Weg hin zur Betrachtung von Gesellschaft als imaginäres Produkt können die Arbeiten folgender VertreterInnen poststrukturalistischer Sozialtheorien betrachtet werden: Castoriadis (1984), Althusser (1968), Lefort (1990) (vgl. hierzu Bonacker 2008).

  3. 3.

    Unter einem leeren Signifikanten versteht Laclau jenes Element, das die Position der Repräsentation der Einheit erhält. „Dieser Signifikant muss, um die Gemeinschaft als solche repräsentieren zu können, weitgehend von einer spezifischen Bedeutung entleert sein, da er sonst ja wieder in eine Differenzbeziehung treten würde und keine Äquivalenzbeziehung herstellen könne. […] Er repräsentiert die vollkommene, aber letztlich unmögliche Identität einer Gemeinschaft“ (Glasze/Mattissek 2009, S. 165).

  4. 4.

    „Diskurse sind institutionalisierte, nach verschiedenen Kriterien abgrenzbare Bedeutungsarrangements, die in spezifischen Sets von Praktiken (re)produziert und transformiert werden. Sie existieren als relativ dauerhafte und regelhafte, d.h. zeitliche und soziale Strukturierung von (kollektiven) Prozessen der Bedeutungszuschreibung. Sie werden durch das Handeln von sozialen Akteuren, real‘, stellen spezifisches Wissen auf Dauer und tragen umgekehrt zur Verflüssigung und Auflösung institutionalisierter Deutungen und scheinbarer Unverfügbarkeiten bei. Diskurse kristallisieren oder konstituieren Themen als gesellschaftliche Deutungs- und Handlungsprobleme. Inwieweit die in Diskursen prozessierten Deutungsangebote gesellschaftliche Geltungskraft erlangen, vielleicht sogar zur fraglosen Wirklichkeit avancieren, und aufgrund welcher Mechanismen und (Macht-)Ressourcen dies geschieht, ist eine empirische Frage“ (Keller 2010, S. 205).

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Bender, D., Hollstein, T., Huber, L., Schweppe, C. (2012). Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden – Gesellschaftliche Teilhabe aufgrund von Schulden? Sozialpädagogische Perspektiven für ein diskursives Verständnis von gesellschaftlicher Teilhabe. In: Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19449-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19449-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19448-6

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