Skip to main content

Die Wahlsysteme der Länder

  • Chapter
Die Politik der Bundesländer

Auszug

Über die Bedeutung von Institutionen für die Politikgestaltung ist die Policy-Forschung geteilter Meinung. Während die einen Institutionen als zentrale Einflussgröße betrachten, räumen ihnen die anderen nur eine marginale Wirkkraft ein. Dass aber selbst diejenigen Schulen der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung, die Institutionen für prinzipiell relevant halten, dem Wahlsystem, einer der grundlegendsten Institutionen demokratisch verfasster Systeme, eher eine nachgeordnete Wichtigkeit beimessen, überrascht. Es gibt bisher kaum Studien, die sich systematisch mit dem Einfluss des Wahlsystemtyps auf die Politik eines Staates beschäftigen (zu den wenigen Ausnahmen zählen Wagschal 1996 und 2003). Das Wahlsystem wird häufig als Teil eines bestimmten Demokratietyps gesehen, ohne dass seiner Rolle im Politikgestaltungsprozess eine herausgehobene Bedeutung beigemessen wird. Dabei liegt ein Wirkungszusammenhang zwischen Wahlsystem und Politikgestaltung auf der Hand. Folgt man der Darstellung Zohlnhöfers (2007), spielen sowohl im Rahmen der Parteiendifferenzhypothese als auch im akteurszentrierten Institutionalismus respektive dem Vetospielertheorem parteipolitische Akteure eine zentrale Rolle. Gerade im Vetospielertheorem ist die Anzahl der am Politikformulierungsprozess beteiligten Akteure eine entscheidende Stellgröße (Tsebelis 2002). Die Zahl der Vetospieler ergibt sich unter anderem aus der Anzahl von Parteien, welche die Politik eines Gemeinwesens mit gestalten können. Eine der ausschlaggebenden Variablen, welche die Menge der Parteien beeinflusst, ist das Wahlsystem (Nohlen 2004: 58). Entsprechend sollte die Ausgestaltung von Wahlsystemen im Rahmen der Policy-Forschung mehr Beachtung finden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Benoit, Kenneth, 2000: Which Electoral Formula is the most proportional? A New Look with New Evidence, in: Political Analysis 8(4), 381–388.

    Google Scholar 

  • Leunig, Sven, 2007: Die Regierungssysteme der deutschen Länder im Vergleich. Opladen.

    Google Scholar 

  • Lijphart, Arend, 1994: Electoral Systems and Party Systems. A Study of Twenty-Seven Democracies, 1945–1990. Oxford.

    Google Scholar 

  • Lipset, Seymour M./ Rokkan, Stein, 1967: Party Systems and Voter Alignments. New York.

    Google Scholar 

  • Müller, Markus, 2004: Das Landtagswahlrecht in Baden-Württemberg. Oder: die Ohnmacht der Parteiendemokratie?, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 2: 288–294.

    Google Scholar 

  • Nohlen, Dieter, 2002: Wahlen und Wahlsysteme, in: Lauth, Hans-Joachim (Hg.): Vergleichende Regierungslehre. Wiesbaden, 239–269.

    Google Scholar 

  • Nohlen, Dieter, 42004: Wahlrecht und Parteiensystem. Opladen.

    Google Scholar 

  • Pehle, Heinrich, 1999: Ist das Wahlrecht in Bund und Ländern reformbedürftig?, in: Gegenwartskunde 2, 233–256.

    Google Scholar 

  • Shugart, Matthew S./ Wattenberg, Martin, 2000: Mixed-Member Electoral Systems: The Best of Both Worlds? Oxford.

    Google Scholar 

  • Trefs, Matthias, 2003: Voter Confusion in German Federal Elections: The Baden-Württemberg Electoral System as a Possible Alternative, in: German Politics 12(3), 82–106.

    Article  Google Scholar 

  • Tsebelis, George, 2002: Veto Players: How Political Institutions Work. Princeton.

    Google Scholar 

  • Vogel, Bernhard/ Nohlen, Dieter/ Schultze, Rainer-Olaf, 1971: Wahlen in Deutschland. Berlin.

    Google Scholar 

  • Wagschal, Uwe, 1996: Staatsverschuldung. Ursachen im internationalen Vergleich. Opladen.

    Google Scholar 

  • Wagschal, Uwe, 2003: Wer ist Schuld an den Schulden? Zur Politischen Ökonomie der Staatsverschuldung, in: Wagschal, Uwe/ Obinger, Herbert/ Kittel, Bernhard (Hg.): Politische Ökonomie. Opladen, 289–320.

    Google Scholar 

  • Woyke, Wichard, 112005: Stichwort Wahlen. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Zohlnhöfer, Reimut, 2008: Stand und Perspektiven der vergleichenden Staatstätigkeitsfoschung, in: Janning, Frank/ Toens, Katrin (Hg.): Die Zukunft der Policy-Forschung. Wiesbaden, 157–174.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Achim Hildebrandt Frieder Wolf

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Trefs, M. (2008). Die Wahlsysteme der Länder. In: Hildebrandt, A., Wolf, F. (eds) Die Politik der Bundesländer. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90910-3_16

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90910-3_16

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15418-3

  • Online ISBN: 978-3-531-90910-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics