Jugendhilfe im Kontext — Bemerkungen zur Finanzierung der Jugendhilfe

Auszug

Es liegt nahe, den Sechzigsten von Jürgen Gries zum Anlass zu nehmen, einmal über die Finanzierung dessen zu sinnieren, was sein Thema ist und nicht unwesentlich die Entwicklung von ein paar seiner Sorgenfalten begünstigt hat. Er ist unermüdlich auf dem Weg, Mittel für die sozialpädagogische Praxis zu beschaffen, die er als unabdingbare Erfahrung für seine Studenten versteht und die er als Verbindung zur Lehre als deren dialogische Notwendigkeit begreift. Er weiß, wie schwer es ist, Projekte auf den Weg zu bringen und über längere Zeiträume zu erhalten, die diese Praxisangebote erst möglich machen. Besonders schwer wird es mit der fördernden öffentlichen Jugendhilfe, wenn er dazu noch bei der Überzeugung bleibt, dass es bestimmte Angebote sind, die er fachlich vertreten will. Dabei trifft er nicht selten auf abgeschlossene Angebotssysteme und bereits ausgereizte Haushalte von Fördermitteln und muss erkennen, dass die Stellung von Institutsträgern der Fachhochschule wie der universitären eher im Nachteil zu denen stehen, die aus der Freien Wohlfahrtspflege kommen, scheinbar unabhängig notwendiges Instrument der Jugendhilfe sind, schon mit „qualifizierten“ Mitarbeitern arbeiten und unter pluralistischen Gesichtspunkten „bedient“ werden müssen. Das Ende seiner Initiativen naht dann, wenn auch Drittmittel sich nur öffentlicher Finanzierung zugesellen und FH und Uni eigene Mittel nur selten für solche Vorhaben einplanen. Der Blickwinkel der folgenden Betrachtung ist hauptsächlich eine kleine kritische Innenschau der gebenden öffentlichen Seite.