In den letzten Jahren und vor allem seit 2001 lassen sich mit Zahlen und Daten einige Tendenzen belegen und markieren, die in der Kinder- und Jugendarbeit einen Perspektivenwechsel, eine Abwärtsspirale oder gar einen Paradigmenwechsel in doppelter Perspektive andeuten. Mit den Stichworten kürzen, schließen, abbauen, entlassen scheinen die „fetten Jahre“ in der Kinder- und Jugendarbeit (resp. Kinder- und Jugendförderung) vorbei zu sein. Auch wenn die Jugendarbeitsgeschichte schon immer mit einem „Auf und Ab“ bzw. Zyklen des Ausbaus und der stagnierenden bzw. rückläufigen Förderung verbunden war, so scheint die Expansion bzw. der kontinuierliche Zuwachs gebrochen und zeigt in eine andere Richtung. Ob diese Prozesse mittlerweile zum Stillstand gekommen, zu Ende gehen und abgeschlossen sind, bleibt abzuwarten; hier gibt es im Jahr 2007 erste Hinweise, dass die Abbauprozesse beendet sind und eine Konsolidierung auf einem abgesunkenen Niveau stattfindet. Weiter markieren die Stichworte verändern, vernetzen, ökonomisch wirtschaften, Nutzen beweisen, aktuelle Tendenzen, die ebenfalls unabgeschlossen und in ihrer Entwicklungsrichtung weiter zu beobachten sind. Diese beiden dominierenden Tendenzen – und mit ihnen verbunden eine neue, permanent hinterfragte Relevanz und Rechtfertigung des Feldes – sind in den letzten Jahren wiederholt und materialreich dokumentiert und kommentiert worden (vgl. Rauschenbach/ Schilling 2005, Hafeneger 2005, Pothmann 2006).
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Literatur
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Hafeneger, B. (2009). Aktuelle Situation der Kinder- und Jugendarbeit – ein Kommentar zur aktuellen Datenlage. In: Lindner, W. (eds) Kinder- und Jugendarbeit wirkt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91641-5_3
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