Zusammenfassung
Auf die Frage, wie gesellschaftliche Ordnung überhaupt entsteht, geben Peter L. Berger (*1929) und Thomas Luckmann (* 1927) in ihrem Buch „The Social Construction of Reality“ (1966; dt. 1970 „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“), das die soziologische Diskussion in den unterschiedlichsten Bereichen seit damals enorm beeinflusst1 hat, die Antwort, dass sie „ein Produkt des Menschen ist, oder genauer: eine ständige menschliche Produktion. (…) Sowohl nach ihrer Genese (Gesellschaftsordnung ist das Resultat vergangenen menschlichen Tuns) als auch in ihrer Präsenz in jedem Augenblick (sie besteht nur und solange menschliche Aktivität nicht davon ablässt, sie zu produzieren) ist Gesellschaftsordnung als solche ein Produkt des Menschen.“ (Berger u. Luckmann 1966, S. 55) Diese individuumfreundliche Antwort darf nun nicht zu dem falschen Schluss verleiten, die gesellschaftliche Wirklichkeit bestünde nur darin, was wir aus freien Stücken als gesellschaftliche Wirklichkeit produzieren. Es wird nämlich auch gesagt, dass sie Resultat früherer Produktion ist. Bevor wir loslegen, haben andere schon eine Ordnung geschaffen, und die wirkt nach.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Abels, H., König, A. (2010). Peter L. Berger und Thomas Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, ihre Internalisierung und die Krise der modernen Identität. In: Sozialisation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92024-5_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92024-5_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17368-9
Online ISBN: 978-3-531-92024-5
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