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Zur Bedeutung ethnographischer Beobachtungen für die Biographieforschung

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„Auf unsicherem Terrain“

Zusammenfassung

Ethnographie als qualitative Forschungsrichtung ist ihrem Selbstverständnis nach methodenplural angelegt. Beispielsweise definiert Christian Lüders (2000, S. 389) die teilnehmende Beobachtung »als eine flexible, methodenplurale kontextbezogene Strategie, die ganz unterschiedliche Verfahren beinhalten kann«. Klaus Amann und Stefan Hirschauer (1997, S. 16) schreiben: »Es werden vielfältige Dokumente gesammelt und erzeugt: von den Teilnehmern erstellte Artefakte, diverse Schriftstücke, Interviewdokumente, Konversationsmitschnitte, Videotakes. Solche Dokumente können sich in einem Datenkorpus wechselseitig interpretieren und kontrollieren. Aber auch wenn nur einzelne Abschöpfungsverfahren eingesetzt werden, ist das, was sie zur Ethnographie macht, ihre Einbettung in den Kontext einer andauernden teilnehmenden Beobachtung«. Mit anderen Worten: Die Ethnographie wird als qualitative Forschungsstrategie verstanden, die nicht über ein methodisches Verfahren definiert wird, sondern deren methodische Ausrichtung sich am Gegenstand orientieren soll (vgl. Amann/Hirschauer 1997; Hirschauer 2002). Gemeinsam ist ethnographischen Studien, dass ihre Ergebnisse auf teilnehmenden Beobachtungen beruhen, welchen eine Gleichzeitigkeit des Ablaufs des zu untersuchenden Geschehens und dessen Beobachtung durch die jeweiligen ForscherInnen zugrunde liegt.

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Loch, U. (2010). Zur Bedeutung ethnographischer Beobachtungen für die Biographieforschung. In: Heinzel, F., Thole, W., Cloos, P., Köngeter, S. (eds) „Auf unsicherem Terrain“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92138-9_15

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