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Sozial-Kapital als Bedingungsfeld und studentisches Engagement als Möglichkeitsraum für individuelle und kollektive Veränderungsprozesse

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Macht – Eigensinn – Engagement

Zusammenfassung

Der Grundgedanke einer verhältnismäßigen Positionierung der verschiedenen Kapitalsorten ist mit der Grundidee der Wirkungsweisen von sozialen Netzwerken verbunden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die individuelle Person – mit Meueler (2002) gesprochen die funktionale Subjekthaftigkeit – die im Dienst der Selbsterhaltung steht. Gleichzeitig gesellt sich aber zur anthropologischen Grundvoraussetzung in der Identitätsbildung, der Lernfähigkeit, dem Eigensinn, der Selbstsorge in der Lebensbewältigung auch der Wunsch nach Partizipation, nach sozialer Anerkennung, nach der Bildung von sozialen Netzen verschiedenster Art und damit verbunden nach den Erfahrungen von Selbstverwirklichung im Sozialen dazu. Die individuelle Entwicklungsgeschichte beginnt vom kleinen Ich zum großen Ich und wird in diesem Rahmen sowohl als individuelles als auch als soziales Phänomen angesehen: „Plötzlich wird mir klar, dass ich, um überleben zu können, des hilfreichen anderen bedarf, wie andere meiner bedürfen“ (Meueler 2002, S. 60). Bezogen auf die Perspektive der sich sozial engagierenden Menschen in der Gesellschaft wird hier versucht zu zeigen, worin die Bedeutung individueller Lern- und Bildungsprozesse für die Subjektentwicklung ei-nerseits liegt und was dies für soziale Handlungen und die dabei entstehende Herausbildung von sozialem Kapital in einer Gesellschaft andererseits bedeutet. Die verschiedenen Kapitalsorten – das wird zuerst kurz skizziert – bilden ein Netzwerk in dem Sinne, als Lernbeziehungen zwischen den Kapitalsorten auf sehr unterschiedliche Art und Weise in einer differenten Strukturlogik erkennbar sind. Als ein zentrales Kennzeichen gegenwärtiger Gesellschaften gilt ja, dass sie netzartige Strukturen mit je unterschiedlichen Funktionen und Wechselbeziehungen herausbilden, an und mit denen sich die Kapitalsysteme verändern bzw. weiter entwickeln können.

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Mikula, R. (2010). Sozial-Kapital als Bedingungsfeld und studentisches Engagement als Möglichkeitsraum für individuelle und kollektive Veränderungsprozesse. In: Ortega, A.P., Felbinger, A., Mikula, R., Egger, R. (eds) Macht – Eigensinn – Engagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92556-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92556-1_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17085-5

  • Online ISBN: 978-3-531-92556-1

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