Zusammenfassung
Die Denkpsychologie befasst sich als Teilgebiet der Allgemeinen Psychologie mit der Beschreibung, Erklärung und Vorhersage menschlichen Denkens. Als Geburtsstunde der Denkpsychologie wird die Begründung der sog. Würzburger Schule durch Oswald Külpe (1862 – 1915) angesehen. Während die Würzburger Schule zur Untersuchung höherer geistiger Prozesse die Methode der Introspektion favorisierte, wurde diese Methode sowohl von Behavioristen als auch von Gestaltpsychologen abgelehnt. Diese beiden sehr gegensätzlichen Strömungen in der wissenschaftlichen Psychologie entwickelten sich etwa zeitgleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vertreter des Behaviorismus konzentrierten sich auf beobachtbares Verhalten, nichtbeobachtbare Phänomene wie Vorstellungen oder Gefühle wurden als Untersuchungsgegenstand abgelehnt. Die Gestaltpsychologie erhält ihren Namen durch die zentrale Annahme, dass sämtliche psychische Prozesse Gestaltqualität besitzen, also mehr sind als die Summe ihrer Teile. Denken resultiert nach dieser Auffassung aus einer ,defekten’ Gestalt (z. B. einem Problem), das in eine ‚gute’ Gestalt (Lösung des Problems) umstrukturiert werden muss. Umstrukturierung ist daher von essentieller Bedeutung für produktives Denken.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Beyer, R., Gerlach, R. (2011). Denken. In: Sprache und Denken. Basiswissen Psychologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93135-7_3
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