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Sozialerziehung im Geschichtsunterricht

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Sozialerziehung in der Schule
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Zusammenfassung

Die obige Schulordnung aus dem Kaiserreich zeigt, wie das Sozialverhalten der damaligen Schüler und Schülerinnen einer Volksschule aussehen sollte: Die Schüler und Schülerinnen sollten pünktlich, diszipliniert, in einer vorgeschriebenen Sitzhaltung und mit bedeckter Kleidung in ihren Bänken sitzen und möglichst ruhig dem Unterrichtsgeschehen folgen. Die Kommunikation mit dem Lehrer sollte nur nachvorherigem Fingerzeichen erfolgen. Dem Lehrer und allen anderen Erwachsenen gegenüber sollten die Schüler und Schülerinnen Respekt zeigen, indem sie sich höflich und zurückhaltend verhalten und gleichzeitig den Erwachsenen behilflich sind. Mehrfach wird der moralisch stark wertende Begriff „anständig“ verwendet: Reinliche und anständige Kleidung, reinlicher und anständiger Körper, anständige Körperhaltung, ein anständiges Verhalten, das in Folgsamkeit, Wahrheitsliebe, Bescheidenheit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft besteht. Der Begriff „anständig“ umfasst somit ein Sozialverhalten, das durch Zurückhaltung, Gehorsam gegenüber Autoritäten und Mäßigung geprägt ist und zu dem auch die Normierung des körper-lic en Erscheinungsbildes gehört. Ein solches in der Klasse eingeübtes Sozialverhalten half mit bei der Sozialerziehung hin zu einem Anweisungen folgenden Untertan, der Hierarchien nicht durch Kritik in Frage stellte, sondern Bescheidenheit auf dem ihm zugewiesenen Platz übte.

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Alavi, B. (2011). Sozialerziehung im Geschichtsunterricht. In: Limbourg, M., Steins, G. (eds) Sozialerziehung in der Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93323-8_9

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