Zusammenfassung
Wie einleitend dargestellt, versteht sich die Persönlichkeitspsychologie als Wissenschaft von den interindividuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten von Menschen. Überlegungen, wie diese Besonderheiten zu beschreiben sind und worauf sie sich zurückführen lassen, finden sich schon recht früh in der Geschichte. Das verwundert nicht, denn seitdem Menschen über sich nachdenken, dürfte auch immer die Frage von Interesse gewesen sein, wieso wir eigentlich so unterschiedlich sind. Frühe Ansätze finden sich vor allem in der Philosophie und in der Medizin. In der griechischen Philosophie dominierten zunächst Überlegungen zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Verhältnis von Anlage und Umwelt. So nahm Platon an, dass die psychische Anpassung einer Person insbesondere von zwei Prozessen geprägt sind: 1) Im Zuge der persönlichen Entwicklung werden alle Elemente der Seele (Begehren, Mut, Vernunft) der Vernunft untergeordnet. Ziel ist es dabei, zu einem ausgeglichenen Verhältnis dieser psychischen Elemente zueinander zu gelangen. 2) Die hervorstechenden Persönlichkeitsmerkmale werden entsprechend kultiviert, was sich letztendlich auch in einer adäquaten gesellschaftlichen Stellung niederschlägt. Ziel und Folge dieser persönlichen Entwicklung sind für Platon individuelles Glück und eine gerechte Gesellschaft. Platon nahm weiterhin an, dass vor allem die angeborenen Anlagen sowie (untergeordnet) die Erziehung für die Entwicklung der Person und deren Entfaltung entscheidend sind. Auch Platons Schüler Aristoteles sah das Erreichen von Glück und Zufriedenheit von der bestmöglichen Entfaltung individueller Anlagen sowie dem gesellschaftlichen Kontext abhängig.
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Herzberg, P., Roth, M. (2014). Geschichte, Gegenstand und zentrale Konzepte der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie. In: Persönlichkeitspsychologie. Basiswissen Psychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93467-9_3
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