Da im Gesundheitswesen die Ressourcen begrenzt sind, müssen auf verschiedenen Ebenen Entscheidungen darüber getroffen werden, welche Güter und Dienstleistungen in welcher Qualität und Beschaffenheit zu welchem Zeitpunkt für welche Patienten und andere Konsumenten bereitgestellt werden sollen. Je nach Organisationstyp des jeweiligen Gesundheitssystems erfolgt die Entscheidungsfindung auf dezentraler Ebene (z. B. die Medikamentenlistung eines Krankenhauses), regionaler Ebene (z. B. der Abschluss regionaler Versorgungsverträge) oder nationaler Ebene. In Deutschland fallen beispielsweise die Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über die Erstattungsfähigkeit und den maximal erstatteten Preis von Arzneimitteln sowie die Zulassung ambulanter Verfahren für die Regelversorgung in die letztgenannte Kategorie. Anders als in anderen Bereichen des Wirtschaftssystems werden damit wichtige Entscheidungen über die Inanspruchnahme von Gütern und Dienstleistungen nicht vom Konsumenten direkt, sondern von teilweise hoch zentralisierten Gremien gefällt, die für diese Aufgabe bei rationaler Erfüllung ein hohes Maß an Informationstransparenz benötigen. Ein „einfacher“ Wirksamkeits-, Qualitäts- und Sicherheitsnachweis wie bei der Arzneimittelzulassung ist für eine solche Entscheidung nicht mehr ausreichend, da insbesondere im Zeitablauf Erfahrungswissen und wissenschaftliche Datengrundlagen hinzukommen, die zu einer negativen Beurteilung führen können. Die so genannte „evidence-based-medicine“ (EBM) führt dazu das gesamte verfügbare Wissen (evidence) in einer Gesamtanalyse zusammen. Eher anekdotische Erfahrung wird dabei deutlich geringer gewichtet als Studien mit wissenschaftlichem Design (s. Tabelle 2.1). In der Regel stehen systematische Reviews von randomisierten kontrollierten Studien weiterhin im Vordergrund, um die relative Wirksamkeit unterschiedlicher Therapieoptionen zu bewerten.
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Greiner, W. (2008). Health Technology Assessment (HTA). In: Schöffski, O., v. d. Schulenburg, J.M.G. (eds) Gesundheitsökonomische Evaluationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-49559-8_19
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