Zusammenfassung
Die orotracheale Intubation mittels starrer Rohre stellt eine wichtige alternative Methode zur Herstellung eines sicheren künstlichen Atemwegs dar. Das hierzulande gebräuchlichste Gerät dafür ist das bereits 1953 inaugurierte Intubationstracheoskop (Karl Storz GmbH & Co.), weithin als „Notrohr“ bekannt (Abb. 13.4.1), das noch von Karl Storz persönlich wesentlich gefördert wurde (Meyer 1995). Weiterhin kommen starre Tracheoskope oder, speziell zur Laryngoskopie, kurze Rohre nach dem Prinzip der ursprünglichen Friedel-Beatmungsbronchoskopie (MGB Endoskopische Geräte Berlin GmbH) zur Anwendung (Mötsch et al. 2001). Starre Bronchoskope selbst können ebenfalls eingesetzt werden, kommen jedoch primär weniger zur Atemwegssicherung im Sinne der Intubation zur Anwendung, sondern vielmehr bei Indikationen wie massiver Hämoptoe, Fremdkörperaspiration oder Obstruktion anderer Art im Bereich von Trachea und Hauptbronchien. Dabei ist zu beachten, dass die Rohre im Vergleich zum Tracheoskop länger sind und über Schlitze verfügen. Diese dienen unter der bei Bronchoskopie notwendigen bronchialen Platzierung des Instruments der Ventilation des jeweils anderen Bronchus. Benutzt man starre Bronchoskope zur Sicherung des Atemweges, müssen sie auch hier entsprechend tief zumindest bis nahe der Bifurkation intubiert werden, urn nieht das Risiko einzugehen, dass sieh die oberen Beatmungsschlitze des Bronchoskoprohres oberhalb der Glottisebene befinden. Dies wiirde zwar zur Herstellung des Atemwegs genügen, nieht aber die siehere Ventilation gewährleisten, unabhängig davon, ob für die Beatmung die übliche Überdruckbeatmung oder eine Form der Jet-Ventilation (s. Kap. 18.4) vorgesehen ist. So wird ersichtlich, dass zur Sieherung des Atemweges mittels starrer Rohre vorzugsweise Tracheoskope zum Einsatz kommen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Meyer HJ (1995) Vor-und Nachteile des Intubationstracheoskops („Notrohr“), Notfallkoniotomie, Notfalltracheotomie. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 30:178–180
Mötsch Ch, Booß KD, Freigang B (2001) Das starre Beatmungslaryngoskop — verzichtbares Instrument im Zeitalter der flexiblen Bronchoskopie? Endoskopie heute 2: 67–68
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Klein, U. (2004). Starre Tracheoskope/Bronchoskope („Notrohr“). In: Management des schwierigen Atemwegs. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18701-8_26
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-18701-8_26
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-62255-7
Online ISBN: 978-3-642-18701-8
eBook Packages: Springer Book Archive