Photochemische Prozesse in der Leuchtstofflampe

Zusammenfassung

Drei photochemische Prozesse, die von Einfluß auf das zeitliche Lichtverhalten von Leuchtstofflampen sind, werden näher untersucht:

• 1. Die Bildung von HgO-Filmen aus angeregten Hg-Atomen und gasförmigem Sauerstoff, der aus verschiedenen Quellen (Restgase, Oxidkathode, Leuchtstoff) stammen kann. Untersuchungen der optischen und elektrischen Eigenschaften ergeben, daß die bis ca. 250 °C beständigen HgO-Filme die lumineszenzerregende 253,7 nm-Strahlung z. B. bei 1 nm-Film-dicke bereits zu etwa 8% absorbieren. Diese Absorption wird noch verstärkt durch die Tendenz zur Adsorption von Hg auf dem HgO-Film.

• 2. Die photochemische Bildung von Farbzentren, die als Folge der UV-Einwirkung sowohl an verschiedenen Leuchtstoffen wie auch an Quarzglas und Lampenkolbenglas untersucht wird.

• 3. Die photolytische Zersetzung von Leuchtstoffen, die zu einer irreversiblen, mit der Wurzel aus der eingestrahlten Strahlungsmenge und exponentiell mit der Temperatur wachsenden Lumineszenzabnahme führt. Der Mechanismus dieser besonders beim Mg-Arsenat-Mn gut beobachtbaren Strahlungsschädigung wird unter der Annahme einer photolytischen Sauerstoffabspaltung diskutiert.

Originalmitteilung.