Zusammenfassung
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit FuE-Einrichtungen außerhalb des Hochschulsektors. Dies ist ein heterogener Bereich, der sich durch die deutsche Wiedervereinigung vergrößert und z.T. verändert hat. In Ostdeutschland wurde seit 1990 eine anders strukturierte Forschungslandschaft in die westdeutsche überführt. Die nicht-universitären Forschungseinrichtungen, im folgenden Institute genannt, werden gebildet aus (vgl. BMFT 1993):
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16 Großforschungseinrichtungen (GFE) in den alten Bundesländern sowie 8 Außenstellen und 3 neue GFE in Ostdeutschland, die ca. 5% des deutschen FuE-Aufwands bestreiten; die GFE führen Grundlagenforschung sowie angewandte Forschung durch und verfügen über Großgeräte zur technisch besonders anspruchsvollen Grundlagenforschung; die Einrichtungen sind in unterschiedlichem Maße bis zu 90% grundfinanziert, wobei der Bund zu 90% und das Sitzland zu 10% beteiligt ist;
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der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die derzeit in den alten Bundesländern 62 Forschungseinrichtungen sowie in den neuen Bundesländern 2 Institute, 2 Außenstellen und 28 auf 5 Jahre befristete Arbeitsgruppen betreibt; die MPG führt überwiegend Grundlagenforschung in ausgewählten Bereichen der Natur- und Geisteswissenschaften durch und stellt knapp 2% des deutschen FuE-Aufwands dar; die MPG wird durch Bund und Länder institutionell gefördert, diese Grundfinanzierung betrug ca. 83% im Jahr 1991;
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der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), die zur Zeit 39 Institute in den alten Bundesländern sowie 8 Institute, 1 Institutsteil und 12 Arbeitsgruppen in den neuen Bundesländern betreibt; die FhG führt angewandte Forschung fuir die Wirtschaft und öffentliche Auftraggeber durch und hat einen Anteil von knapp 1% am deutschen FuE-Aufwand; die FhG-Institute erhalten nur einen geringen erfolgsabhängigen Anteil an Grundfinanzierung (1991 unter 30%) und müssen ihren Aufwand durch Vertragsforschung und innovationsorientierte Dienstleistungen decken.
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48 Bund-Länder-Einrichtungen der Blauen Liste (BLE) in den alten Bundesländern und 34 Institute in den neuen Ländern, die insgesamt einen Anteil von knapp 4% am deutschen FuE-Aufwand haben; die BLE-Institute sind nach Aufgabe, Finanzierung, Größe, Standort und Rechtsform sehr heterogen zusammengesetzt und werden je zur Hälfte von Bund und Sitzland finanziert; die Blaue-Liste-Einrichtungen sind ein wesentliches Instrument föderaler Forschungspolitik, da die Sitzländer mit ihnen Forschungsschwerpunkte von überregionaler Bedeutung bilden können;
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54 Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben in den alten Ländern sowie 3 Einrichtungen und 30 Außenstellen in Ostdeutschland; diese Einrichtungen sind Anstalten des öffentlichen Rechts und erfüllen neben hoheitlichen Aufgaben auch solche der Forschung; bei einigen Instituten liegt der FuE-Anteil unter 10%, andere sind nur für Forschungs- bzw. Prüfaufgaben gegründet worden; die Finanzierung erfolgt in aller Regel vollständig und institutionell durch den Bund; die Einwerbung von Drittmitteln ist eher die Ausnahme, dennoch beteiligen sich einige Bundeseinrichtungen in EG-Projekten;
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68 Institute der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) mit einem Anteil von etwa 1% am deutschen FuE-Aufwand; die Institute sind unter dem Dach der AiF zusammengefaßt, der derzeit 102 industrielle Forschungsvereinigungen angehören; die AiF-Institute führen branchenorientierte, industrienahe Forschung und Entwicklung insbesondere für KMU durch;
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einer Vielzahl privatwirtschaftlicher, wirtschaftsnaher Forschungs-, Entwicklungs- bzw. Prüfeinrichtungen außerhalb der Industrie wie z.B. Ingenieurbüros, Berater, private FuE-Institute oder An-Institute von Universitäten.
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© 1995 Physica-Verlag Heidelberg
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Reger, G., Kuhlmann, S. (1995). Bedeutung und Einfluß der FuT-Politik der EG auf nicht-universitäre FuE-Einrichtungen (Institute). In: Europäische Technologiepolitik in Deutschland. Technik, Wirtschaft und Politik, vol 11. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46963-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-46963-3_6
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0825-4
Online ISBN: 978-3-642-46963-3
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