Zusammenfassung
Schon Hippokrates (400 v. Chr.) soll die Reibungselektrizität in Form von Hauteinreibungen angewandt haben. Die bewußte Anwendung der Elektrizität in der Heilkunde hebt jedoch erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts an, als deutsche und französische Forscher die von den Reibungselektrisiermaschinen gelieferte statische Elektrizität zur Behandlung von Krankheiten, meist von Lähmungen, heranzogen. 1744 veröffentlichte Christian Gottlieb Kratzenstein, welcher als Arzt und Universitätslehrer in Halle tätig war, physikalische Briefe über den Nutzen der Elektrizität in der Heilwissenschaft. Auch der Abt Nollet berichtet 1749 in seinem Essai sur l'électricité von Heilungen Gelähmter und 1751 stellte die Universität Prag unter anderen die These auf: die Elektrizität ist in der Heilkunde anzuwenden. Eine wissenschaftliche Würdigung erfuhr die Elektromedizin zuerst wohl durch die Arbeiten von Duchenne de Boulogne und durch die Vorlesungen von Golding Biro am Royal College of Physicans in London 1847 über Elektrizität und Galvanismus in Beziehung zur Physiologie und Therapie. Doch konnte MÖBIUS noch im Jahre 1887 behaupten, unser Wissen über die elektrische Heilwirkung sei nach wie vor gleich Null. Er gab den Anstoß zur wissenschaftlichen Erforschung, die mit dem im Jahre 1891 tagenden ersten Elektrotherapeuten-Kongreß in Frankfurt a. M. einsetzt und seitdem eine große Anzahl von Physikern, Physiologen, praktischen Medizinern beschäftigt hat. Deren Arbeiten wollen wir bei den einschlägigen Kapiteln würdigen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Guhrauer, H. et al. (1929). Einleitung. In: Guhrauer, H., et al. Licht-Biologie und -Therapie Röntgen-Physik -Dosierung Allgemeine Röntgentherapie Radioaktive Substanƶen Elektrotherapie. Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, vol A / 5 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47822-2_24
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