Innovation, ko-evolutionäre Wissensgenese und Ästhetik

Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag bietet eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema „Innovation“. Wir stellen dabei vor dem Hintergrund der von uns verfolgten evolutionären Organisationstheorie ein begriffliches Sprachspiel zur Verfügung, das es erlaubt, zum einen den Themenkomplex „Innovation und (neues) Wissen“und zum anderen das Zusammenspiel von Innovation und organisatorischen Fähigkeiten in einer auch für die Unternehmenspraxis fruchtbaren Weise zu diskutieren. Mit dem Konstrukt der ko-evolutionären Wissensgenese wird dabei eine sehr spezifische Sichtweise von Prozessen der Entstehung, Kommunikation und Verwendung von Wissen entwickelt. Wissen wird in dieser Perspektive nicht identisch reproduziert und weitergegeben, sondern vielmehr permanent neu produziert bzw. konstruiert. Dabei kommt insbesondere der Komponente des impliziten Wissens eine entscheidende Rolle zu. In bezug auf die Innovationsfähigkeit von Organisationen werden wir deutlich machen, daß diese in der Responsiveness bzw. Offenheit gegenüber anderen, sich u. U. erst im Entstehen befindenden Kontexten besteht. Dieses Verständnis ist dabei in einem engen Zusammenhang mit dem Thema,,Ästhetik“zu sehen.

Abstract

The present article offers a theoretical discussion of the subject of „innovation“. Based on a theory of evolutionary organization a system of conceptual language is introduced which allows the complex field of „Innovation and (new) Knowledge“and the interaction of innovation and organizational skills to be discussed in a productive manner whose results can also be applied to business enterprises. The processes underlying the origin, communication and use of knowledge are seen from a unique perspective based on the construct of a co-evolutionary origin of knowledge. Viewed from this perspective, existing knowledge is not duplicated and communicated, it is continually recreated and redesigned to generate new knowledge. Elements of implicit knowledge play a decisive role in this process. It is demonstrated that the ability of organizations to innovate is related to their ability to respond to and assimilate new contexts, some of which may themselves still be embryonic. This interpretation is closely related to the subject of,, aesthetics“.