Zusammenfassung
Nachdem der grundlegende Charakter von Information und deren Bezug zur Unternehmensführung verdeutlicht worden ist, stellen sich die Fragen, welche generellen Problematiken sich insbesondere im Umgang mit umweltschutzorientierter Information ergeben und wie diese sich im Umweltmanagement auswirken. Beide Fragen sind bislang im Umweltmanagement nur punktuell und unzulänglich beantwortet worden, weil die Gestaltung des Faktors Information für die Planung und Durchsetzung von Umweltmanagementaktivitäten im Verhältnis zu anderen Bereichen wie beispielsweise der Organisation des Umweltschutzes nur am Rande Beachtung gefunden hat. Der Versuch, aus den Informationslücken des Umweltmanagements Gestaltungsmerkmale von Umweltinformationssystemen und ihren Instrumenten abzuleiten, wurde bislang noch gar nicht unternommen. Um eine Antwort auf die Fragen zu suchen, beziehen wir uns zunächst auf die Ergebnisse des Kap. 2. Verfügt das Umweltmanagement über vollständige Information über die Zukunft, ist auch die Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen dann kein wirtschaftswissenschaftliches Problem, wenn nach einer einfachen Regelung der Kompensation externer Effekte jeder Verursacher Kompensationszahlungen in Höhe der von ihm zu verantwortenden Umweltschäden leisten müßte.1
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Literatur
Vergl. Keck, O., Präventive Umweltpolitik als Abbau von Informationsrestriktionen, in: Simonis, U. E. (Hrsg.), Präventive Umweltpolitik, Frankfurt a. M., 1988, S. 108; Keck weist daraufhin, daß sich o. a. Problem auch bei vollkommener Voraussicht lösen läßt.
Vergl. Wacker, W., H., 1971, a.a.O., S. 50 ff.
Eine erste Skizze zur Systematisierung ist zwar von Keck für den Bereich der staatlichen Umweltpolitik geliefert worden. Sie ist für die Verwendung im Umweltmanagement jedoch zu modifizieren und zu ergänzen (vergl. Keck, O., 1988, a.a.O., S. 108 ff.).
Vergl. zur Gap — Analyse: Roventa, P., Portfolio Analyse und strategisches Management, München 1979, S. 77; Welge, M. u. Al — Laham, A., Planung, Wiesbaden 1992, S. 134
“Die Sozialwissenschaften leiden bei ihrer Behandlung der Rationalität unter akuter Schizophrenie. An dem einen Extrempunkt schreiben die Ökonomen dem homo oeconomicus eine widersinnige allwissende Rationalität zu. Der homo oeconomicus hat ein vollständiges und konsistentes Präferenzsystem, das es ihm immer erlaubt, aus den ihm verfügbaren Alternativen zu wählen; er ist sich immer vollständig bewußt, welche diese Alternativen sind; es gibt keine Grenzen für die Komplexität der Berechnungen, die er durchführen kann, um zu bestimmen, welche Alternativen die besten sind.”... “Am anderen Extrempunkt gibt es jene auf Freud zurückführbaren Tendenzen in der Sozialpsychologie, die das gesamte Denken auf den Affekt zu reduzieren versuchen”(Simon, H. A., 1981, a.a.O., S. 29).
Simon, H. A., 1981, a.a.O., S. 30
Siehe zu den letzten beiden Punkten auch die Ausführungen des Kap. 5.2.
Als Strategie bezeichnet Simon ...”die Folge von solchen Entscheidungen (Auswahl von Alternativen), die das Verhalten über eine gewisse Zeitspanne bestimmen”(Simon, H. A., 1981, a.a.O., S. 104).
Vergl. Keck, O., 1988, a.a.O., S. 109 f.
Vergl. Keck, O., 1988, a.a.O., S. 109 f.
Vergl. Simon, H. A., 1981, a.a.O., S. 122
Vergl. zum Überblick: Bänsch, A., 1989, a.a.O., S. 44 ff.; spezieller: Pawlow, I. P., Die bedingten Reflexe, München 1972, S. 203 ff.; Skinner, B. F., Wissenschaftliches und menschliches Verhalten, München 1973, S. 66 ff.
“By the term cognition...I mean any knowledge, opinion or belief about the environment, about oneself, or about one’s behaviour”(Festinger, L., A Theory of Cognitve Dissonance, Stanford, Calif. 1957, zitiert bei Unger, F., Konsumenten- und Managementverhalten im Spiegel der kognitiven Dissonanz, (Fortsetzung...)
7(... Fortsetzung) in: Markenartikel, 46. Jg., 1984, H. 9, S. 454). Das kognitive System enthält sämtliche Kognitionen eines Entscheidungsträgers.
Vergl. Troge, A., 1993, a.a.O., S. 14 ff.
Vergl. Unger, F., 1988, a.a.O., S. 455 f.
Vergl. Simon, H. A., 1981, a.a.O., S. 123 f.
Keck, O., 1988, a.a.O., S. 110
Vergl. Feldmann, M. S. u. March, J. G., Information in Organizations as Signal and Symbol, in: ASQ, 26. Jg., 1981, June, S. 171 ff.; vergl. zu einer abweichenden Einteilung von Informationspathologien: Kirsch, W. u. Trux, W., Strategische Frühaufklärung und Portfolioanalyse, in: ZfB Ergänzungsheft 2/79, S. 53; die Autoren unterscheiden neben den o. a. Pathologien die “doktrinbedingte Informationspathologie”, die auf einem durch Vorgesetzte vorgegebenen Informationsverhalten als Ursache für Informationslücken beruht. Die “doktrinbedingte Informationspathologie” ist hier jedoch unbedeutend.
Feldmann, M. S. u. March, J. G., 1981, a.a.O., S. 175
Vergl. Küpper, W. u. Orthmann, G. (auch Hrsg.), Mikropolitik — Das Handeln der Akteure und die Zwänge der Systeme, in: Mikropolitik, 2. Auflg., Opladen 1992, S. 7 ff.
Vergl. Feldmann, M. S. u. March, J. G., 1981, a.a.O., S. 177
Keck führt hierzu aus, daß selbst eine oberflächlich so manifeste Kausalität wie die Verursachung von Schlafstörungen durch Verkehrslärm durch Unterschiede in der menschlichen Empfindlichkeit nur schwer herstellbar ist (Keck, O., 1988, a.a.O., S. 112).
Vergl. zur Diffusion von umweltschutzorientierten Informationen Kap. 7.2.2 der vorhegenden Arbeit und die dort zitierte Literatur.
Keck, O., 1988, a.a.O., S. 113
Vergl. die Beiträge von Loske, R. u. Vorholz, F., Blauer Planet im roten Bereich, in: ZEIT-Schriften, 1992, H. 1, S. 36 ff.; Graßl, H., Wenige Grade bewirken viel, ebenda, S. 41 f.; Lindzen, R. S. 1992, a.a.O., S. 42
Keck, O., 1988, a.a.O., S. 108
Vergl. Kaas, K. P., Marketing für umweltfreundliche Produkte, in: DBW, 52. Jg., 1992, H. 4, S. 478.
Vergl. Kaas, K. P., 1992, a.a.O., S. 478. Kaas unterscheidet weiterhin die Verhaltensunsicherheit, vergleiche dazu Kap. 5.2.3.
Vergl. Duncan, R. B., Characteristics of Organizational Environments and Perceived Environmental Uncertainty, in: ASQ, 17. Jg., 1972, S. 316. Ansoff faßt beide Begriffe unter dem Begriff “wachsender Umweltturbulenz” zusammen (Vergl. Ansoff, H. I., Strategic Management, London 1979, S. 31).
Vergl. Kern W., Die Zeit als Dimension betriebswirtschaftlichen Denkens und Handelns, in: DBW, 52. Jg., 1992, H. 1, S. 45 f.
Vergl. Steger, U., 1988, a.a.O., S. 242
Vergl. Keck, O., 1988, a.a.O., S. 109
Vergl. Kern, W., 1992, a.a.O., S. 46 ff.
Vergl. Simon, H., Die Zeit als strategischer Erfolgsfaktor, in: ZFB, 59. Jg., 1989, H. 1, S. 70 ff.
Vergl. Simon, H., 1989, a.a.O., S. 79 ff.
Vergl. Kern, W., 1992, a.a.O., S. 50 f.
Vergl. Streitferdt, L., 1973, a.a.O., S. 1 ff.
Vergl. Jacob, H., Unsicherheit und Flexibilität. Zur Theorie der Planung bei Unsicherheit. Teil I — III, in: ZfB, 44. Jg., 1974, H. 5, S. 299 ff., H. 6, S. 405 ff., H. 7, S. 505 ff.; ders., Die Bedeutung von Flexibilität und Diversifikation bei Realinvestitionen, in: Meilewig, W. (Hrsg.), Unternehmenstheorie und Untemehmensplanung, Wiesbaden 1979, S. 33 ff.; ders., Die Bedeutung der Flexibilität im Rahmen der strategischen Planung, in: Koch, H. (Hrsg.), Neuere Entwicklungen in der Untemehmenstheorie, Wiesbaden 1982, S. 69 ff.; ders., Flexibilität und ihre Bedeutung für die Betriebspolitik, in: Adam, D. u. a. (Hrsg.), Integration und Flexibilität, Wiesbaden 1989, S. 15 ff.
Vergl. Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 562
Vergl. Kaas, K. P., Marketing als Bewältigung von Informations- und Unsicherheitsproblemen am Markt, in: DBW, 50. Jg., 1990, H. 4, S. 542
Spremann, K., Asymmetrische Information, in: ZfB, 60. Jg., 1990, H. 5/6, S. 562
Vergl. Spremann, K., a.a.O., 1990, S. 562
Vergl. zu einer Übersicht: Alewell, D., Interne Arbeitsmärkte, Hamburg 1992, S. 109 ff.
Kaas, K. P., Marketing für umweltfreundliche Produkte, in: DBW, 52. Jg., 1992, H. 4, S. 473
Auf unvollkommenen Märkten fallen immer auch Transaktionskosten an. Die Theorie der Transaktionskosten geht auf Coase zurück (vergl. Coase, R., the Nature of the Firm, 1937, vergl. auch Albach, H., Kosten, Transaktionskosten und externe Effekte im betrieblichen Rechnungswesen, in: Albach, H. (Hrsg.), Organisation, Wiesbaden 1989, S. 36 ff.).
Vergl. Picot, A. u. Reichwald, R., 1991, a.a.O., S. 260
Vergl. Kaas, K. P., 1992, a.a.O., S. 478
Vergl. Kaas, K. P., 1992, a.a.O., S. 473 ff.; Kaas, K. P., Informationsprobleme auf Märkten für Umweltfreundliche Produkte, in: Wagner, G. R. (Hrsg.), 1993, a.a.O., S. 36 ff.
Vergl. zu Moral Hazard, Qualitätsunsicherheit und Holdup: Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 566 ff.
Eine Übersicht gibt hier: Alewell, D., 1993, a.a.O, S. 104 ff.
Vergl. Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 566
Vergl. Kaas, K. P., 1992, a.a.O., S. 478
Vergl. zu Verhaltensunsicherheit und Moral Hazard: Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 571 f.; ebenso: Kaas, K. P., 1991, a.a.O., S. 363
Vergl. Eisen, R., Versicherungsmäßige Lösungsmodelle für Umweltprobleme in ökonomischer Analyse, in: Wagner, G. R., (Hrsg.), Ökonomische Risiken und Umweltschutz, München 1992, S. 72 ff.
Vergl. Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 567 f.
Ackerlof, G. A., The Market for “Lemons”: Qualitative Uncertainty and the Market Mechanism, in: Quarterly Journal of Economics, 84. Jg., 1970, S. 488 ff.
Bei den Gebrauchtwagen sind Defekte häufig mit umweltschädigenden Begleiterscheinungen in Form von z.B. erhöhtem Bezin- oder Ölverbrauch etc. verbunden.
Vergl. zu ökologischen Qualitätsmerkmalen auch: Turk, R., Das Ökologische Produkt, 2. Auflg., Ludwigsburg 1991, S. 8 ff.
Vergl. Alewell, D., a.a.O., 1992, S. 109 ff.
Vergl. die Ausführungen zum Arbeitnehmerinteresse im Kap. 2.3.1 und die dort zitierte Literatur.
Vergl. Spremann, K., Reputation, Garantie, Information, in: ZfB, 58. Jg., 1988, H. 5/6, S. 617 ff.; Kaas, K. P. 1992, a.a.O., S. 481 f.
Vergl. Spremann, K., 1990, a.a.O., S. 568 ff.
Vergl. Kaas, K. P., 1991, a.a.O., S. 358 ff.
Ballwieser, W., Information und Umweltschutz aus Sicht der betriebswirtschaftlichen Theorie, in: Wagner, G. R. (Hrsg.), 1993, a.a.O., S. 260
Eine Überblick gibt: Spremann, K., 1988, a.a.O., S. 618 ff.
Vergl. zu Formen der Selbstbindung: Hüser, A., Institutionelle Regelungen und Marketinginstrumente zur Überwindung von Kaufbarrieren auf ökologischen Märkten, in: ZfB, 63. Jg., 1993, H. 3, S. 274 ff.
Vergl. Kaas, K. P., 1993, a.a.O., S. 36 ff.
Vergl. Kaas, K. P., 1992, a.a.O., S. 482
Vergl. Spreemann, K., 1988, a.a.O., S. 620 f.
Vergl. Six, B., 1974, a.a.O., S. 270 ff.
Vergl. zur wissenschaftlichen Erklärung des Kaufverhaltens insbesondere das Total — Modell von Howard und Shet 1969 (wiedergegeben bei: Schulz, R., Kaufentscheidungsprozesse des Konsumenten, Wiesbaden 1972, S. 70 ff.).
Vergl. Steger, U., 1988, a.a.O., S. 242
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Pfnür, A. (1996). Die Informationslücken der umweltschutzorientierten Unternehmensführung. In: Informationsinstrumente und -systeme im betrieblichen Umweltschutz. Umwelt und Ökonomie, vol 14. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51532-3_5
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