Zusammenfassung
Die Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen gehört seit einigen Jahren zu den zentralen Themen der arbeitswissenschaftlichen Diskussion. Die vielfältige Relevanz von Flexibilitätskonzepten hängt damit zusammen, dass sich zur Zeit fast alle grundlegenden Aspekte der betrieblichen Arbeit im Wandel befinden. Die von den Sozialpartnern mit der Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen verfolgten Ziele sind teilweise allerdings recht unterschiedlich. Im vorliegenden Beitrag werden einige in der betrieblichen Praxis festzustellende Flexibilisierungstendenzen kurz beschrieben und auf der Basis von definierten Humankriterien aus arbeitspsychologischer Sicht bewertet.
Eine tiefgreifende Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen findet in verschiedenen Unternehmen der Maschinenbranche mit der Einführung flexibler Fertigungssysteme statt. Die Art der Veränderungen werden an einem betrieblichen Fallbeispiel illustriert. Dabei wird zugleich deutlich, dass im Verlauf einer solchen Flexibilisierung wesentliche Elemente der herkömmlichen Arbeitsorganisation verändert werden müssen. Als weitere Beispiele mit ähnlich tiefgreifenden Konsequenzen werden zwei Formen der Arbeitszeit-Flexibilisierung — der Jahresarbeitszeit-Ausgleich und die Lohn-Zeit-Option — diskutiert. Abschließend werden einige Konsequenzen der Arbeitsflexibilisierung für die Aufgaben der Personalabteilung angesprochen.
Hanspeter Conrad-Betschart: Dr. rer. pol., Jahrgang 1956. Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule St. Gallen und der Universität Bern. Seit 1981 Assistent am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie der ETH Zürich. Forschungsschwerpunkte: Arbeitszeit-Strukturen sowie Wirtschaftlichkeit neuer Technologien.
Eberhard Ulich: Prof. Dr. phil., Jahrgang 1929. Studium der Psychologie an der Universität München. 1955 bis 1957 Assistent am Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie Dortmund. Bis 1965 Assistent und Lehrbeauftragter Universität München. Bis 1967 Privatdozent TH München, bis 1969 wissenschaftlicher Rat und Professor TU Berlin. Bis 1972 Ordinarius für Psychologie Deutsche Sporthochschule Köln und Honorarprofessor Universität Heidelberg. Seit 1972 Ordinarius für Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich. Forschungsschwerpunkte: Alternative Arbeitsformen, menschengerechter Einsatz neuer Fertigungstechnologien, Software-Ergonomie sowie Telearbeit.
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© 1989 Physica-Verlag Heidelberg
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Conrad-Betschart, H., Ulich, E. (1989). Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen. In: Gerpott, T.J., Steyrer, J., Lattmann, C., Krulis-Randa, J. (eds) Die Aufgabe der Personalabteilung in einer sich wandelnden Umwelt. Management Forum. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51870-6_5
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