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Der Kreislauf des Stickstoffs

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Lehrbuch der Pflanzenphysiologie
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Zusammenfassung

Auch die Dynamik des Stickstoffs oder des Schwefels läßt sich in Form von Kreisläufen beschreiben. Wir behandeln lediglich einige Aspekte aus dem Kreislauf des Stickstoffs (Abb. 360). Stickstoff wird von der Pflanze (gemeint ist der Sporophyt der Kormophyten) gewöhnlich als NO3-Ion aufgenommen. Der große Vorrat an N2 in der Atmosphäre steht der Pflanze nicht unmittelbar zur Verfügung. Die endergonische Nitratreduktion (NO3→—NH2) kann die Pflanze leicht durchführen. Ein Großteil des Stickstoffs liegt in der Pflanze in den Polypeptiden vor (gewichtsmäßig machen z. B. die Nucleinsäuren in der Regel nur etwa 10% des Proteins aus). Die heterotrophen Tiere beziehen den Stickstoff im Verband organischer Moleküle von der autotrophen Pflanze. Sie verwenden die „Bausteine“, z. B. die Aminosäuren, zum Aufbau ihrer spezifischen N-haltigen Makromoleküle, in erster Linie also für die Proteinsynthese. Im Gegensatz zur Pflanze scheiden die Tiere N-haltige Moleküle, z. B. Harnstoff oder Harnsäure in beträchtlichen Mengen aus. Diese Moleküle werden durch Bakterien abgebaut, der Stickstoff wird als NH3 freigesetzt. Auch beim Abbau der Kadaver wird NH3 in großer Menge freigesetzt. Die Fäulnis und Verwesung bewerkstelligenden Mikroorganismen haben es häufig in erster Linie auf die C-Ketten der Aminosäuren abgesehen. Sie spalten demgemäß NH3 ab. — Das Endprodukt beim Abbau N-haltiger Moleküle ist auf jeden Fall das NH3. Im Boden liegt der Ammoniak in Form des NH4-Ions vor. — NH3 bzw. NH4 kann von Bakterien derGattungen Nitrosomonas und Nitrobacter mit Hilfe von O2 über Nitrit zu Nitrat oxydiert werden. Die Bakterien können die freie Energie dieser Nitrifikation für die Durchführung der Chemosynthese verwenden. Sie fixieren CO2 und bilden organische Moleküle auch ohne Mitwirkung von Lichtenergie. Tatsächlich können diese Bakterien auf einem rein anorganischen Substrat mit CO2 vorzüglich leben, falls man ihnen NH3 (bzw. HNO2) als Substrat für die Oxydation zur Verfügung stellt. Diese Chemoautotrophie, die nur bei einigen Bakterien vorkommt, muß phylogenetisch relativ spät entstanden sein. Da sie auf O2 angewiesen ist, ist sie auf jeden Fall eine spätere „Erfindung“ als die Photoautotrophie.

Der „Kreislauf des Stickstoffs“. Zufuhr von Stickstoff in den Kreislauf (N2-Bindung) und der Abfluβ von Stickstoff aus dem Kreislauf (Denitrifikation) sind angedeutet. Auf die Zufuhr von Stickstoff im Rahmen der „künstlichen Düngung“ wird im Text hingewiesen. (Symbole vgl. Abb. 358)

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Mohr, H. (1969). Der Kreislauf des Stickstoffs. In: Lehrbuch der Pflanzenphysiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-53017-3_14

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