Zusammenfassung
1.Der profunde Beitrag enthält eine sehr kreative und im Grundsatz einleuchtende Verbindung der Problemkreise „Umweltschäden“ und „Reichweite von Unternehmens-publizität“. Beide Themenbereiche werden sowohl vertieft ausgearbeitet als in höchst eindrucksvoller Weise miteinander verknüpft und aufeinander bezogen. In der Tat hat mich gerade die Verknüpfung beider Problemkreise miteinander so sehr überzeugt, daß an eine kritische Distanz zunächst kaum zu denken war. Vielleicht beruht dieses Gefühl freudiger Akzeptanz allerdings auch darauf, daß die Sozialisation in die Begriffswelt der ökonomischen Analyse des Rechts eine weitgehende Übereinstimmung der in diesem System Denkenden und Agierenden geradezu selbstverständlich erscheinen läßt.
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Literatur
Vgl. etwa Brüggemeier, Umwelthaftungsrecht — Ein Beitrag zum Recht der “Risikogesellschaft”, KJ 1989, 209 ff.; Diederichsen, Umwelthaftung zwischen gestern und morgen, in: Festschrift für Lukes, 1989, 41 ff.; Gerlach, Privatrecht und Umweltschutz im System des Umweltrechts, Berlin 1989; Marburger, Ausbau des Individualschutzes gegen Umweltbelastungen als Aufgabe des Bürgerlichen und Öffentlichen Rechts, Gutachten zum 56. DJT, Bd. I, München 1986, C 9 ff.; Michalski, Zivilrechtlicher Nachbarschutz bei durch Schadstoffein der Luft kontaminiertem Boden DB 1991, 1365 ff.; Roller, Die neuere Entwicklung des Umwelthaftungsrechts, PHI 1990, 154 ff.; Salje, Verschärfung der Haftung für Umweltschäden?, UPR 1990, 1 ff.; Salje, Von den ökologischen Verkehrspflichten zur Umweltgefährdungshaftung, Deutsche Rechtsprechung, Beilage zu Heft 1/1991, 3 ff.; Salje, Europäisierung der Umwelt-und Abfallhaftung, IUR 1992, 66 ff.; Schimikowski, Entwicklungstendenzen im Umwelthaftungsrecht, r + s 1992, 252 ff.; v. Wilmowsky, Die Haftung des Abfallerzeugers, NuR 1991, 253 ff.
So auch Gottwald, Die Schadenszurechnung nach dem Umwelthaftungsgesetz, in: Festschrift für H. Lange, hrsg. von Medicus/ Mertens, Stuttgart/Berlin/Köln 1992, 447, 456, 476: “Funktionslos, überflüssig und verwirrend”; “Steine statt Brot” in bezug auf § 6 UmweltHG; Salje, Verschärfung der Haftung für Umweltschäden?, UPR 1990, 1 ff.
Dazu mit Nachweisen: Salje, Von der deutschen Umwelthaftung zur Europäischen Abfallhaftung, DB 1990, 2053 ff.; Salje, Europäisierung der Umwelt-und Abfallhaftung, IUR 1992, 66 ff.
Vgl. in diesem Band S. 217 ff.
Zu diesen Haftungsprinzipien vgl. Kötz, Ziele des Haftungsrechts, in: Festschrift für Steindorff, München 1990, 643 ff.; Koziol, Erlaubte Risiken und Gefährdungshaftung, in: Prävention im Umweltrecht. Risiko Vorsorge, Grenzwerte, Haftung, hrsg. von Nicklisch, Heidelberg 1988, 143 ff.; vgl. auch Weyers, Unfallschäden. Praxis und Ziele von Haftpflicht-und Vorsorgesystem, Frankfurt (Main) 1971
Die nach § 3 Abs. 1 UmweltHG ebenfalls thematisierten Umweltmedien “Luft” und “Wasser” fallen daher grundsätzlich als solche aus der Haftung heraus, da es sich um Allgemeingüter handelt, sofern nicht Folgeschäden an subjektiv zugeordneten Rechtsgütern festzustellen sind.
Zum Begriff vgl. Brüggemeier, Umwelthaftungsrecht, KJ 1989, 209, 227 ff.; Salje, Haftung des Betreibers für fernwirkende Emissionen, ms. Habilschrift Münster, 1988, Kapitel 2 B III. 1
Zur ökonomischen Analyse des Haftungsrechts vgl. Schäfer/ Ott, Lehrbuch der ökonomischen analyse des Zivilrechts, Berlin/Heidelberg 1986, S. 85 ff.; Endres, Ökonomische Grundlagen des Haftungsrechts, Heidelberg 1991, S. 14 ff.; Adams, Ökonomische Analyse der Gefahrdungs-und Verschuldenshaftung, Heidelberg 1985, insbesondere S. 36 ff.
Die Beweisvermutungen nach §§ 6, 7 UmweltHG werden zwar als solche bezeichnet, stellen aber keine echten Vermutungen im Sinne des § 292 ZPO dar.
Vgl. dazu § 121 Abs. 1 des Entwurfes zu einem allgemeinen Teil des Umweltgesetzbuches, hrsg. von Kloepfer/ Rehbinder/ Schmidt-Assmann, Berichte 7/90 des Umweltbundesamtes, 2. A. Berlin 1991. Die EG-Kommission hat in der neueren Fassung ihres Entwurfs zur Abfallhaftungsrichtlinie leider Artikel 4 Abs. 6 a. F. nicht wieder aufgenommen, wonach die überwiegende Wahrscheinlichkeit eines Ursachenzusammenhangs ausreichen sollte. Die neuere Fassung des Artikel 4 überläßt die prozessuale Ausfuhrungsregelung den Mitgliedstaaten, vgl. Salje, Europäisierung der Umwelt-und Abfallhaftung, IUR 1992, 66, 69. § 6 UmweltHG geht diesen Weg leider nicht.
Vgl. Endres, Ökonomische Grundlagen des Haftungsrechts, 1991, 174 ff.; Adams, Ökonomische Analyse des Zivilprozesses, Heidelberg 1981
Dies ist die Grundlage für alle Bemühungen der Versicherungen um sogenanntes Risk-Management
Ebenda in diesem Band S. 217 ff.
Vgl. dazu Strecker, Öko-Bilanzen — Sinn und Unsinn, BB 1992, 398 ff.
Vgl. Hamburger Entwurf, BR-DrS 127/1/90 (Beschluß); Entwurf Hessen, BR-DrS 100/87, § 8; Entwurf Die Grünen, BT-DrS 11/4247, §§ 1 ff. des Umweltschaden-Fonds-Gesetzes
Vgl. allgemein Kinkel, Möglichkeiten und Grenzen der Bewältigung von umwelttypischen Distanz-und Summationsschäden, ZRP 1989, 293 ff.; Ganten, Fonds zum Ausgleich von Umweltschäden in den Niederlanden, in Japan und in den USA, Bonn 1989; interministerielle Arbeitsgruppe Umwelthaftungs-und Umweltstrafrecht (Hrsg.), Bericht Umwelthaftungsrecht, Stand: 19.4.1988, S. 336 ff. (kollektive Entschädigungssysteme); Gerlach, Privatrecht und Umweltschutz im System des Umweltrechts, Berlin 1989, S. 364 ff.; Wagner, Kollektives Umwelthaftungsrecht auf genossenschaftlicher Grundlage, Berlin 1990, S. 104 ff.; Salje, Risikovorsorge durch Errichtung eines Umwelthaftungsfonds am Beispiel des “Hamburger Entwurfs”, KritV 74 (1991), 324 ff.; Salje, Umwelthaftungsgesetz. Kommentar, München 1993, Einführung Rn. 18 ff.
Zur bisherigen Zurückhaltung vgl. schon Geisendörfer, Umwelthaftungs recht in der Marktwirtschaft, VersR 1988, 421, 425
Grundlage: BGHZ 102, 350 ff.
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Salje, P. (1993). Kommentar. In: Ott, C., Schäfer, HB. (eds) Ökonomische Analyse des Unternehmensrechts. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58077-2_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-58077-2_17
Publisher Name: Physica, Heidelberg
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