Tendenzen der Aggregation und Bewertung

Zusammenfassung

Bewerten bedeutet als Subjekt gegenüber einem Objekt bewußt Stellung zu beziehen. Der gesamte Bearbeitungsprozeß einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung ist unvermeidlich mit einer Reihe unterschiedlichster Bewertungen verknüpft, so etwa in der Abgrenzung des Untersuchungsraumes, in der Auswahl von Indikatoren, in der Entscheidung für bestimmte Untersuchungsmethoden, in der Zugrundelegung bestimmter Prognoseannahmen oder in der Verdichtung und Darstellung von Ergebnisaussagen. Der Anspruch nach größtmöglicher Objektivität der Untersuchungsergebnisse erfordert in der Umweltverträglichkeitsuntersuchung eine klare Trennung von Sach- und Wertaussagen (Bechmann 1976 S. 232). Bewertungsvorgänge müssen in der konkreten Untersuchung hervorgehoben und durch eine Begründung transparent gemacht werden. Bewertungen beinhalten immer subjektive Anteile. Um die Gefahr subjektiver Willkür jedoch so gering wie möglich zu halten, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, intersubjektive Übereinstimmungen herbeizuführen, d. h. einen Beurteilungskonsens in einer breiteren Gruppe von Fachwissenschaftlern oder anderweitig Beteiligten zu schaffen. Die Anforderungen an Bewertungen als Teil ökologischer Planung sind in der deutschen Fachliteratur in der Vergangenheit ausführlich erörtert worden, so daß diese Grundsätzlichkeiten an dieser Stelle nicht näher erörtert werden müssen (Bechmann 1976, 1977, 1978, 1988; Schemel 1978; Hübler, Otto-Zimmermann 1989; Eberle, Bausenwein, Spieth 1994).