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Diskriminierung und Xenophobie Mit drei Bildern aus dem Leben eines kleinen Dorfes

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Diskriminierung Anti-diskriminierung

Zusammenfassung

Unter dem Einfluß der Philosophie der Aufklärung wird häufig die Ansicht vertreten, daß Diskriminierung und Xenophobie vorübergehende, schwach motivierte und aus dem Aberglauben des Volkes sich ergebende Erscheinungen seien. Ihre Quelle soll der dörfliche Widerwille gegen alles Fremde sein, also eine Art von Stammesunwissenheit gepaart mit Mißtrauen Es wird gemeint, die Diskriminierung sei eine Art von Sünde oder ein intellektueller Fehler, der auf der Grundlage eines bösen Willens aufwächst, gleichsam etwas Primitives, das aus der Vorgeschichte der menschlichen Gattung stammt. Die Tatsache ihres Weiterbestehens schockiert einige Forscher so, als hätten sie in der Kultur der Gegenwart eine Sitte aus der Epoche des Paläolithikum gefunden. Der Anhänger der Philosophie der Aufklärung ist darüberhinaus der Meinung, die wechselseitige Abneigung unter den Gruppen und die Angst vor dem Fremden seien mit guten Worten und mit Geduld zu heilen Er steht auf dem Standpunkt, häufige Kontakte zwischen den Vertretern verschiedener Kulturen und Hautfarben würden die Vorurteile und die Diskriminierung beseitigen. Zahlreiche internationale Organisationen legen kostspielige Programme auf, deren einziges Ziel die Verbreitung des Gedankens ist, daß alle Menschen Brüder seien. Die Firma Benetton verkauft ihre Erzeugnisse mit Unterstützung durch eine Werbung, welche sich die Vielfarbigkeit der menschlichen Gattung zunutze macht. Die Programme des Studentenaustausches und der internationalen Kollegs, die aus Mitteln der Europäischen Union finanziert werden, sollen die überwindung der Barrieren erleichtern. Aber der ethnische Krieg auf dem Balkan, die Befürchtungen der Europäischen Union vor der Aufnahme neuer Mitglieder und die sich wiederholenden Terrorakte gegen beliebige Personen aus fremden und verhaßten Kulturen zeugen davon, daß das Stammesmißtrauen ein lebendiges und schwer erklärliches Phänomen bleibt.

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© 1996 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Holówka, J. (1996). Diskriminierung und Xenophobie Mit drei Bildern aus dem Leben eines kleinen Dorfes. In: Joerden, J.C. (eds) Diskriminierung Anti-diskriminierung. Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Ethik an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61193-3_10

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