Inkommensurabilität, Reduktion und Übersetzung

Zusammenfassung

T. S. Kuhn hat, woran hier nochmals erinnert sei, in [Revolutions] die Auffassung vertreten, daß Theorien, die durch eine wissenschaftliche Revolution getrennt sind, miteinander inkommensurabel seien. Daraus haben Kommentatoren und Kritiker den Schluß gezogen, Kuhn zeichne ein Bild der wissenschaftlichen Entwicklung als eines irrationalen Prozesses. Denn bei Vorliegen von Inkommensurabilität gebe es keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Man könne daher auch keine Behauptung von der Art begründen, daß die neue Theorie, welche die alte im revolutionären Prozeß verdrängte, besser sei als die alte. Statt von einem wissenschaftlichen Fortschritt dürfe man in einem solchen Fall höchstens von Theorienwandel sprechen.