Bewegungen

Zusammenfassung

Bei Nitella kann der natürliche Zellsaft des großen Vacuolenraums durch einen künstlichen Zellsaft ersetzt werden (vgl. Fortschr. Botan. 29, 164). Dabei hatte sich eine Abhängigkeit der Plasmaströmung von der Konzentration des Zellsaftes ergeben. Jetzt kann diese Wirkung dahingehend differenziert werden, daß es sich in erster Linie um eine Wirkung auf die Antriebskraft handelt; entgegen der früheren Angabe kommt dabei die wesentliche Bedeutung nicht der Veränderung der Ionenkonzentration zu (jedenfalls nicht der K⁺-Konzentration), sondern derjenigen des osmotischen Werts, da auch in mannithaltigem “Zellsaft” die gleiche Abhängigkeit auftritt (KAMIYA u. TAZAWA). Daneben besteht aber auch ein Einfluß des osmotischen Wertes auf die Viscosität. Der Turgordruck, der sich mit der genannten Methode fast beliebig verändern läßt, ist keine Voraussetzung für den normalen Ablauf der Rotationsströmung, da die Zelle auch im völlig entspannten Zustand ungestörte Strömung zeigt (TAZAWA). Das ist insofern interessant, als für Zellen höherer Pflanzen ein “Dehnungseffekt” angegeben wurde, demzufolge die Entwicklung der Plasmaströmung mit der beim Wachstum erfolgenden mechanischen Streckung der Zelle parallel geht (Fortschr. Botan. 29, 160). Der Temperatureffekt auf die Strömung schließlich beruht bei Nitella nur auf einer Viscositätserhöhung mit abnehmender Temperatur, während die Antriebskraft unbeeinflußt beibt (TAZAWA).