Zusammenfassung
Was ist das egoistische Gen? Es ist nicht einfach nur ein einzelnes materielles Stückchen DNS. Es ist vielmehr — wie in der „Ursuppe“— die Gesamtheit aller über die ganze Welt verteilten Kopien eines speziellen Stückchens DNS. Wenn wir uns die Freiheit nehmen, über Gene zu sprechen, als ob sie bewußte Ziele verfolgten — wobei wir uns immer wieder rückversichern müssen, daß wir unsere etwas saloppe Sprache in eine korrekte Ausdrucksweise zurückübersetzen könnten, wenn wir wollten —, so können wir die Frage stellen, welche Absicht ein einzelnes egoistisches Gen denn eigentlich verfolgt? Es versucht, im Genpool immer zahlreicher zu werden. Dies erreicht es im wesentlichen dadurch, daß es dazu beiträgt, die Körper, in denen es sich befindet, so zu programmieren, daß sie überleben und sich reproduzieren. Nun legen wir jedoch die Betonung darauf, daß „es“— das Gen — etwas ist, das verteilt ist, das in vielen verschiedenen Individuen gleichzeitig existiert. Der Kernpunkt dieses Kapitels ist, daß ein Gen in der Lage sein könnte, den Kopien seiner selbst, die in anderen Körpern sitzen, zu helfen. Dies würde wie individueller Altruismus aussehen, wäre aber tatsächlich das Ergebnis des Genegoismus.
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© 1978 Springer Verlag Berlin·Heidelberg
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Dawkins, R. (1978). Genverwandtschaft. In: Das egoistische GEN. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66899-9_6
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