Energiestoffwechsel in der Darmwand bei Ileus

Zusammenfassung

Die Letalität nach Darmverschluß ist auch heute noch erschreckend hoch (ZIEROTT et al., 1977) und belastet nicht selten als Komplikation den Erfolg bauch-chirurgischer Wahleingriffe. Während die Spätfolgen einer Darmpassagestörung in der Ileuskrankheit als relativ klar umrissenes Krankheitsbild erscheinen, sind die primär zugrundeliegenden lokalen Funktionsstörungen in der aufgedehnten Ileusdarmwand trotz zahlreicher experimenteller Ansätze pathophysiologisch nicht einheitlich interpretierbar (ÖHMANN, 1975): Wichtig scheint ein frühzeitig einsetzender Verlust der Autoregulationsfähigkeit in der gedehnten Darmwand zu sein (UEKERMANN et al., 1977). Störungen der Organleistung treten bei eingeschränkter Bildung oder Verwertbarkeit energiereicher Verbindungen auf. Der Einfluß des Ileus auf den Energiestoffwechsel der betroffenen Darmwand wurde bisher nicht untersucht. Die bisher tierexperimentell an Hunden gebräuchliche einfache Dünndarmligatur ist keine geeignete Methode zur Erzeugung eines Ileus, der dem Krankheitsbild am Menschen ähnelt, da die kräftigere Darmmuskulatur den anflutenden Inhalt immer wieder zurückbefördert, zu Erbrechen führt und so eine wirksame Dehnung verhindert. Deshalb wurde eine neuartige Methode zur Ileusinduktion entwickelt.