Dialyse bei psychisch Kranken

Zusammenfassung

Im Rahmen einer Diskussion, die, sei es im positiven oder negativen Sinne, klar von somatischen Befunden sprechen kann, erscheint der Gegenstand, über den hier zu referieren ist, unsicher und verschwommen. Bereits der Titel ist anfechtbar, soweit sich die Interpretation des Begriffes „psychisch krank“an dem Psychologie- und Psychiatrieverständnis der antipsychiatrischen Paperbacks und Palaver-Psychologie unserer Tage orientieren würde. Aus dieser Sicht wird der Begriff „psychisch krank“zu einem „Mythos“erklärt, der einer entfremdeten Gesellschaft als Etikett diene, um den nicht an ihre fragwürdigen Normen Angepaßten als krank auszugrenzen und der verformenden Gewalt psychiatrischer Institutionen auszuliefern [3]. Indigniert weist man das Eingehen auf „bloße Symptome“als „atomistisch“zurück und tut so, als wäre es nicht auf der Höhe der Zeit, wenn Erlebnisweisen in dieser Form auf etwas Einfaches reduziert werden. Viele Anhänger der in stürmischer Entwicklung neue erscheinenden psychologischen Richtungen meinen, dies sei doch ein unnötiges, dem Zeitgeist nicht entsprechendes, unzulässiges Sezieren des Seelischen, das - wenn überhaupt - nur als milieu- oder sozialbedingt verstanden werden könne.