Schizophrenie

Zusammenfassung

Rosenhan (1973) beschreibt, wie acht Personen die Aufnahme in verschiedenen nordamerikanischen psychiatrischen Kliniken erreichten. Sie klagten darüber, daß sie von außen her Stimmen hörten wie „leer“, „hohl“und „bum“. Außer bei einem wurde in allen Fällen die Diagnose Schizophrenie gestellt, obwohl die acht Personen die halluzinatorischen Erlebnisse nur vorgaben und über andere Symptome nicht klagten. Als sie einmal aufgenommen waren, bemerkten die Pseudopatienten, daß ihr gesamtes Verhalten als abnorm angesehen wurde. Beispielsweise machte eine dieser Personen über alle Vorgänge dauernd Notizen. Eine Krankenschwester berichtete darüber folgendes: „Der Patient zeigte Schreibeverhalten“. Ein anderer Teilnehmer in diesem Projekt hatte zu seinen medizinischen Unterlagen Zugang. Er fand seine Angaben über das Verhältnis zu seinen Eltern während der Kindheit und der Adoleszenz in psychopathologische Termini übersetzt. „Die Fakten des Falles waren durch die Behandelnden unbeabsichtigt entstellt, um mit einer populären dynamischen Theorie der schizophrenen Reaktion übereinzustimmen.“Die meisten der Eingeschleusten hatten Schwierigkeiten, von Ärzten und Krankenschwestern beachtet zu werden, um berechtigte Fragen zu stellen. Meistens ging der Behandelnde mit abgewandtem Gesicht einfach vorbei. Die Pseudopatienten beobachteten, daß Unhöflichkeit und sogar schlechte Behandlung in einigen der Krankenhäuser fast Routine war.