Vestibuläre Symptome durch mechanische Interaktionen zwischen Mittel- und Innenohr

Zusammenfassung

Änderungen des Umgebungsluftdruckes, wie beim Naseputzen, Schlucken, Tauchen und Fliegen, bewirken eine erhebliche Verlagerung des Trommelfells und damit der anhängenden Gehörknöchelchenkette von bis zu 1000 μm (Hüttenbrink, 1995). Im normalen gesunden Ohr werden diese großen Bewegungen durch den in den Gelenken der Ossikelkette eingebauten Schutzmechanismus jedoch nicht in das Innenohr eingeleitet. Dies ist auch verständlich, denn im Innenohr befinden sich die hochempfindlichen Sinneszellen, die auf die Perzeption der millionenfach kleineren Bewegungsimpulse der Schallwellen reagieren (Abb. 8.1). Auch die Organellen des Vestibularorgans sind hochspezialisierte Druckempfanger, deren Empfindlichkeit auf ähnlich kleine Größenordnungen wie die der Haarzellen des Corti-Organs geschätzt wird (Oman u. Young 1972).