Zentralnervöse Befunde bei 140 Frankfurter Patienten mit HIV-Infektion

Zusammenfassung

Seit 1982 wächst vorläufig unaufhaltsam die Zahl der HlV-infizierten Patienten (human immunodeficiency virus), die die Frankfurter AIDS-Ambulanz im Zentrum der Inneren Medizin frequentieren (Brodt et al. 1986; Helm et al. 1983). Schon bei den ersten Patienten traten im Krankheitsverlauf neurologische Komplikationen auf, so daß Konsile erforderlich wurden. Bald etablierte sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den beiden Fachgebieten so weit, daß viele der HIV- Patienten neben den internistischen Kontrollen auch in regelmäßigen Abständen zu neurologischen Untersuchungen erschienen (Brodt et al. 1986; Enzensberger et al. 1986b; Enzensberger et al. 1985f, g). Wir haben uns von Anfang an bemüht, für diese Untersuchungen ein einheitliches Vorgehen zu finden, um einerseits die zu erwartenden größeren Patientenzahlen bewältigen zu können und um andererseits eine übersichtliche Dokumentation der Befunde zur weiteren Auswertung für diese neuartigen Krankheitsverläufe zu gewinnen. Wir wollten dabei, zumal bei klinisch noch unauffälligen Patienten, das Maß der Untersuchungen nicht unsinnig groß ansetzen, aber andererseits doch ein Screeningfilter finden, durch das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Frage entscheiden läßt, ob eine neurologische Krankheitsbe-teiligung vorliegt. Zu berücksichtigen ist auch, daß sich HIV-Patienten in Anbetracht der ungünstigen Prognose ihrer Erkrankung nur begrenzt zu Untersuchungen bereit erklären; so lehnen z. B. viele der Patienten trotz abzuklärender Beschwerden eine Lumbalpunktion wegen fehlender therapeutischer Konsequenzen ab.