Mapping der primären Knochentumoren, tumorähnlichen Läsionen und metastatischen Prozesse im Humerus

Zusammenfassung

Der Humerus ist nach Femur und Tibia die dritthäufigste Lokalisation von primären Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen (1, 10). Daneben werden etwa 20% aller ossären Metastasen im Humerus angetroffen (5). Für die Entscheidung, ob aus einer solitären Humerusläsion sofort eine Probeexzision oder zunächst eine Primärtumorsuche durchgeführt werden sollte, ist ein Überblick über die Zusammensetzung der im Humerus vorkommenden Raumforderungen erforderlich. Die in den Standardwerken (1, 2, 8, 9, 11) mitgeteilten radiologischen Diagnosekriterien sind auf die spezielle Läsion und nicht auf die betreffende Skelettregion ausgerichtet und erlauben im Einzelfall nur begrenzt eine artdiagnostische Einordnung. Für den speziellen Einzelfall ist nicht bekannt, welche anderen Tumoren durch das angewandte Diagnosekriterium aus der Gesamtpopulation selektioniert werden und wie groß die Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines bestimmten Tumors in der durch das Diagnosekriterium definierten Untergruppe ist. Eine Auswertung der Zusammensetzung der Raumforderungen in Abhängigkeit von dem angewandten Diagnosekriterium erscheint daher sinnvoll. Diese Analyse wurde exemplarisch für die tumorösen Raumf orderungen des Humerus durchgeführt.