Zusammenfassung
Nichts Fremdes duldet der Körper des Menschen. Intakte Immunsysteme sichern die Identität und Integrität der Individuen fast aller Species, beginnend schon früh in der Entwicklungsreihe. Niedere Tiere wie z. B. Neunaugen erkennen bereits — wenn auch noch in primitiver Weise — überpflanzte Haut anderer Artgenossen und verhindern die Annahme als Teil des eigenen Ich. Mit Fortschreiten in der Entwicklungsskala gewinnen die Abstoßungs-Mechanismen an Präzision und Effizienz. Sie folgen den gleichen Gesetzen der Erkennung und der Zerstörung alles Fremden, so wie sie schützend auch bei der Abwehr gegen Bakterien oder Viren wirksam werden. Nur eine Ausnahme gibt es: das Kind im Schoße der Mutter. Es unterscheidet sich von ihr durch die Erbanteile des Vaters. Kindliche und somit „fremde“ Blutbestandteile zirkulieren im Kreislauf der Mutter und — so müßte man erwarten — würden dort eine Immunantwort gegen das Kind mit allen Folgen auslösen. Haut z. B., vom Kind auf die Mutter übertragen, wird sofort abgestoßen. Das Kind aber wächst. Noch immer wissen wir nicht, wie hier das Immunsystem behindert wird, obwohl man doch gerade von dieser Einsicht einen — vielleicht den entscheidenden — Schlüssel zur Beherrschung von Organübertragungen erhoffen kann.
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Rother, K. (1989). Organtransplantation Heute: Möglichkeiten und Grenzen. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 33. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74970-4_1
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