Prinzipien der internistischen Onkologie

Zusammenfassung

Krebs entsteht aus dem Zusammenspiel genetischer und Umweltfaktoren durch klonale Evolution der Tochterzellen einer transformierten Zelle. Charakteristika des Krebsgewebes sind die Wachstumsautonomie, die morphologische und biochemische Anaplasie und die Neigung zu Gewebeinfiltration und Metastasierung. Die Diagnostik und Behandlung der Krebskrankheit erfordert die Kooperation des Internisten mit den operativen und radiologischen Disziplinen. Gleiches gilt für andere Fächer, z.B. die Gynäkologie.

Die Verdachtsdiagnose beruht auf allgemeinen und speziellen Tumorzeichen und dem Auftreten paraneo-plastischer Syndrome. Die Diagnose muß durch zytolo-gische und/oder histologische Gewebeuntersuchung aus tumorverdächtigen Läsionen gesichert werden. Die histopathologische Beurteilung des Malignitätsgrades und die Stadieneinteilung ist die Grundlage der Therapieplanung, die sich an allgemeinen Therapiezielen (Heilung, Erhaltung der Lebensqualität, Lebensverlängerung) orientiert.

Die zytoreduktive Pharmakotherapie mit Zytostatika, Hormonen oder Zytokinen dient der Elimination oder Verkleinerung des Tumorgewebes, die supportive Therapie der Verbesserung der Lebensqualität und der Milderung therapieassoziierter Nebenwirkungen.

Beim Mammakarzinom wird die antineoplastische Pharmakotherapie mit Hormonen und Zytostatika als adjuvante Therapie mit dem Ziel der Erhöhung der Heilungswahrscheinlichkeit und als palliative Therapie eingesetzt. Maligne Hodentumoren können durch Zytostatika auch dann geheilt werden, wenn die operative Elimination des Tumorgewebes nicht mehr möglich ist.