Zum Formerinmerungsvermögen verschiedener Kunststofflinsenhaptiken im Hinblick auf Geometrie und Materialien

Zusammenfassung

Über das Formerinnerungsvermögen verschiedener Haptikmaterialien ist in der Literatur Gegensätzliches berichtet worden. Zur Klärung dieser Frage wurden Kunstlinsen mit PP-Bügeln und PMMA-Bügeln identischer Geometrie gegenübergestellt. Sie wurden bis zu 12 Monate in zylindrischen Behältnissen mit einem Innendurchmesser von 11 mm eingespannt. Der unbeeinflußte Außendurchmesser der Implantate betrug 14,0 mm. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten wurden die Bügeldurchmesser im entspannten Zustand vermessen und die Rückstellkräfte mit einem elektronischen Dynamometer bestimmt. Die PMMA-Schlaufen zeigten ein geringfügig besseres Formerinnerungsvermögen und erzeugten bei identischer Verformung größere Rückstellkräfte als Polypropylene-Haptiken. Der Einfluß der Geometrie — es wurden jeweils C- und J-Schlingen beider Materialien verglichen — erwies sich als stärker als die Materialeigenschaften. Für die Biomechanik der Kunstlinse kommt danach der Formgebung eine größere Bedeutung als den Materialeigenschaften zu.

Summary

In the literature one finds conflicting reports on the form-memory characteristics of different IOL haptic materials. To clarify this question we compressed IOL’s with identical geometry (loop span 14.0 mm) and either polypropylene or PMMA loops in 11.0 diameter containers for up to 12 months. At varying intervals the then-existing loop span was measured and the counter-resistance force to compression documented. PMMA loops showed a slightly better form-memory and demonstrated higher counter-resistance force to compression as polypropylene. The influence of geometry (C- and J-loops of both materials were tested) was stronger than the material qualities. In terms of the biomechanics of IOL’s the geometrical construction appears to play a greater role than the haptic materials.