Was ist ein Parasit?

Zusammenfassung

50% der Jungfische sterben an Parasiten. Daher lohnt es sich, diesen Schädlingen nachzuspüren. Bei den in diesem Büchlein betrachteten Parasiten handelt es sich ausschließlich um tierische Organismen, die ihre Wirte (hier Fische) befallen, um ausschließlich von ihnen ihre Nahrung zu beziehen. Für den Befall (Infestation, Infektion) haben sie häufig sehr komplizierte Mechanismen entwickelt und sind daher oft auf eine oder wenige Wirtsarten angewiesen, an die sie sich besonders angepaßt haben. Nach dem heutigen Stand der Artenentwicklung kann grob zwischen Ekto- (griech. ektos - außen) und Endoparasiten unterschieden werden, je nachdem, ob sie auf der Oberfläche parasitieren oder in innere Organsysteme eindringen. Ektoparasiten können ausschließlich stationär (zeitlebens auf dem gleichen Fisch) auftreten (z.B. Kiemenwürmer, s.S. 64) oder temporär (nur für die Zeit der Nahrungsaufnahme) auf einem Wirt anzutreffen sein (z.B. Karpfenlaus, Milben, Blutegel, s.S. 78ff.). Der Weg zum Endoparasitismus dürfte wohl von solchen Ektoparasiten, die in den Darm und andere Körperhöhlungen gelangten, beschritten worden sein, so daß heute faktisch alle Wirbeltierorgane (so auch bei Fisch und Mensch!) potentiell Heimstatt für Parasiten sein können.

Wer sich selbst nicht nähren kann, schafft sich einen Ernährer an.