Rezidivprophylaxe mit BCG versus Interferon-α beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom

Zusammenfassung

BCG ist eine weltweit etablierte Substanz zur intravesikalen Rezidivprophylaxe des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms sowie zur Therapie des Carcinoma in situ (Cis). Das Problem der BCG-Therapie besteht in der hohen Nebenwirkungsrate mit zystitischen Beschwerden und Fieber bis hin zur systemischen BCGitis mit Todesfolge (Deresiewicz et al. 1990; Lamm et al. 1986,1992b; Rawls et al. 1990) Das Wirkprinzip von BCG ist noch nicht in allen Einzelheiten geklärt, beruht jedoch u.a. auf einer Aktivierung des Immunsystems (Böhle et al. 1990a, b). Mit Interferon-α (IFN-α) steht ein Lymphokin zur Verfügung mit nachgewiesener in vitro- (Bahnson u. Ratliff 1988; Brouty-Boyé 1985; Grups u. Frohmüller 1988; Jakse et al. 1988; Rajala et al. 1992) und in vivo- (Bahnson u. Ratliff 1988; Borden et al. 1990) Aktivität gegenüber humanen und experimentellen Blasenkarzinomen. Insofern entschlossen wir uns zur Durchführung einer Studie zur Rezidivprophylaxe des oberflächlichen Urothelkarzinoms der Harnblase mit BCG versus IFN-α mit der Frage, ob IFN eine ähnlich gute rezidivprophylaktische Wirkung zeigt wie das BCG bei geringeren Nebenwirkungen.

Beteiligte Kliniken: Krankenhaus Salem in Heidelberg (Chefarzt PD Dr. Ikinger), Städtisches Krankenhaus Pforzheim (OA Dr. Link), Urologische Ambulanz Nuβbaumstraβe d. Ludwig-Maximilians-Univ. München (PD Dr. Fabricius), Kreiskrankenhaus Völklingen (Chefarzt Dr. Reichert), Kreiskrankenhaus Bruchsal (OA Dr. Frangenheim, Chefarzt Dr. Weymann), Klinik Dr. Klein in Heilbronn. Statistische Auswertung: Prof. Roebruck