Zusammenfassung
1. Seit seiner Gründung 1905 war das Psychiatrische Landeskrankenhaus Wiesloch (Einzugsgebiet 1,6 Mio. Einwohner; z.Z. 1257 Betten) allein für die stationäre psychiatrische Versorgung der rund 320 000 Einwohner zählenden Stadt Mannheim zuständig. Bereits nach dem ersten Weltkrieg gingen von Wiesloch sozialpsychiatrische Aktivitäten aus. 1922 wurde in Mannheim eine Art Ambulatorium, die Fürsorgestelle für Nervenkranke am Gesundheitsamt, gegründet, in welcher mehrere Wieslocher Schwestern und ein Arzt extramural gemeindezentrierte Dienste anboten. Der aufkommende Nationalsozialismus setzte den damals beispielhaften Wieslocher Bemühungen ein Ende. 1952 nahm das PLK Wiesloch die Mannheimer Außenfürsorge erneut auf, und die tatkräftigen Wieslocher Fürsorgerinnen R. Winkler und E. Safferling-Will nahmen Aufgaben eines aufsuchenden sozialpsychiatrischen Dienstes wahr. Sie initiierten Heimgründungen, wie 1958 in der Mannheimer Altstadt die Errichtung der ersten beschützenden Werkstätte für psychisch Kranke in Deutschland und 1966 die Gründung eines der ersten Patientenclubs in Baden- Württemberg.
„ Unser Vorgehen wird eines Tages daran gemessen werden, wie weit wir versucht haben, alien Kranken so gut wie möglich gerecht zu werden, und nicht daran, wieweit es gelungen ist, begrenzte Aufgaben zu optimieren“ (R. Degkwitz [4]).
„ Programme, Modelleinrichtungen und Modellversuche sind nur dann sinnvoll und berechtigt, wenn Aussicht besteht, die Modellsituation und die Programme zu generalisieren, nicht aber, wenn sie sich nur sehr begrenzt und allenfalls als Therapie für die „Happy Few“ verwirklichen lassen“ (G. Huber [10]).
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Literatur
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Ulmar, G. (1995). Das gestufte psychiatrische Versorgungsmodell Mannheim. In: Ulmar, G. (eds) Psychiatrische Versorgungsperspektiven. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79097-3_9
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