Einführung

Zusammenfassung

Beim Ausdruck Zahn denkt man in erster Linie an jene harten weißen Gebilde in der Mundhöhle des Menschen, die dem Kinde während ihres Durchbruches Schmerzen bereiten, auch den Erwachsenen gelegentlich zur Verzweiflung bringen können, ihm aber doch in der Regel während langer Jahre wertvolle Dienste leisten und erst im Alter meist verloren gehen. Die entsprechenden Teile der Mundbewaffnung von Tieren nennen wir ebenfalls Zähne. Der Ausdruck Zahn wird aber zur Bezeichnung einer gewissen Form auch in übertragenem Sinne gebraucht. Man spricht z. B. von den Zähnen eines Zahnrades oder eines Sägeblattes, vom Zahnfortsatz des zweiten menschlichen Halswirbels und von gezähnelten Blättern bei Pflanzen. Sogar Bergumrisse wie diejenigen der „Dent Blanche“ und der zackigen „Denti della Vecchia“ wurden mit Zähnen verglichen. Wir haben uns jedoch hier nur mit Zähnen im ursprünglichen Sinne zu befassen, unter diesen nur mit Zähnen von Wirbeltieren und innerhalb dieser nur mit einer bestimmten Gruppe, nämlich mit solchen Zähnen, die zur Hauptsache aus Zahnbein (sog. Dentin, s. S. 61) bestehen und die deshalb von dem Anatomen W. von Waldeyer als Dentinzähne bezeichnet worden sind. Es gibt nämlich auch Zähnchen, die aus einer hornartigen Substanz aufgebaut sind (s. S. 5 und 28), sowie reine Knochenzacken, welche die Funktion von Zähnen ausüben (s. S. 5). — Kurze Angaben über die verschiedenen Zahnhartsubstanzen s. S. 60–61.