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Überblick über strafrechtliche Rechtsquellen und Entwicklungen

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Das Recht zur Qualität

Zusammenfassung

Das Strafrecht stellt für Qualitätssicherung einen mehrfach gestuften Schutz zur Verfügung: Soweit es um Leben und Gesundheit geht, sind im Strafgesetzbuch (StGB) die Körperverletzungs- und Tötungsdelikte (insbesondere § 212 Totschlag, § 222 Fahrlässige Tötung, §§ 223, 230 vorsätzliche und fahrlässige Körperverletzung, § 223 a gefährliche Körperverletzung) einschlägig. Strafbarkeit liegt vor, wenn Schädigungen bestimmten Personen aufgrund deren Fehlverhalten persönlich zurechenbar sind. Demgegenüber genügt für bestimmte Bereiche bereits eine Gefährdung von Personen: So sanktioniert § 323 als „Baugefahrdung“ bestimmte Bautätigkeiten, die gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstoßen. Muß es hier zu einer konkreten Gefahrdung einer Person gekommen sein, so reicht für „gemeingefährliche Vergiftung“ (§§ 319 f) das Inverkehrbringen von gefahrlichen Produkten aus, von denen dem Hersteller bekannt ist, daß sie geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu zerstören, und er dies verschweigt. Auch bei den Umweltdelikten findet sich häufig dieses Erfordernis einer Eignung zur Gesundheitsschädigung (§ 324 a Bodenverunreinigung, § 325 Luftverunreinigung, § 325 a Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen, § 328 unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern).

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Literatur

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Bauer, CO., von Westphalen, F.G., Otto, G., Weiss, HG., Heine, G. (1996). Überblick über strafrechtliche Rechtsquellen und Entwicklungen. In: Bauer, CO., von Westphalen, F.G., Otto, G., Weiss, HG., Heine, G. (eds) Das Recht zur Qualität. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86078-2_32

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