Legierungshärtung

Zusammenfassung

Da die Metalle hauptsächlich wegen ihrer mechanischen Eigenschaften technologisch interessant sind, gehört dieses Kapitel zu den zentralen dieses Buches. Erst durch Legierungszusätze erlangen Metalle hinreichende Festigkeiten, d. h. genügend hohe Streckgrenzen, so daß sie technischen Beanspruchungen standhalten. Im Gegensatz zu der in Kap. 12 besprochenen Verfestigung durch Verformung und der in Abschn. 13.6 behandelten Verfestigung durch eine martensitische Umwandlung handelt es sich jetzt um Verfestigung oder Härtung durch Zulegierung. Die Versetzungen sind nach Kap. 11 die Vehikel, mit deren Hilfe Verformung abläuft. Verfestigung bedeutet also Behinderung der Versetzungsbewegung, Wechselwirkung von Versetzungen mit dem Legierungszusatz. Dieser kann in verschiedener Dispersion vorliegen: Als gelöste Fremdatome, als Ausscheidungsteilchen, als geordnete Bereiche in einer ungeordneten Matrix, als Teilchen einer zweiten Phase oder als Bestandteil eines Phasengemischs. In allen diesen Fällen erreicht man eine Härtung durch Heterogenisierung des Materials. Wir werden verschiedene Legierungs-Heterogenitäten nacheinander besprechen.