Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurde zunehmend Nachdruck auf die Bestimmung von Blei in den Faeces und im Urin gelegt als spezifischer Beweisunterlage dafür, ob in Fällen vermuteter Bleivergiftung Blei als ursächlicher Faktor anzunehmen oder auszuschließen sei. Diese Sachlage ist in gewissem Maße hervorgerufen durch eine unglückliche Neigung in der medizinischen Praxis, Methoden von erwiesener oder vermeintlicher wissenschaftlicher Genauigkeit an die Stelle klinischer Beobaehtung und Beurteüung zu setzen. Diese Tendenz macht sich besonders auf medizinisch-juristíschem Gebiet bemerkbar, wo aus verschiedenen Gründen das medizinische Gutachten nicht immer nach seinem offenbaren Wert gewürdigt wird. Vielleicht ist sie in noch höherem Maße auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, die der Arzt zu überwinden hat, um zu einer richtigen Auslegung des Verlaufes einer beruflichen Bleieinwirkung zu gelangen. Auf jeden Fall verlangt das wachsende Vertrauen zu analytischen Maßnahmen bei der Feststellung von Bleivergiftungen nach einer klaren Erkenntnis ihrer Zweckdienlichkeit sowie ihrer Grenzen.
Aus J. ind. Hyg. 15, 320 (1933). Zur Veröffentlichung eingegangen am 12. Juni 1933.
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Schrifttum
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Kehoe, R.A., Thamann, F., Cholak, J. (1939). Bleiaufnahme und Ausscheidung in ihrer Bedeutung für die Diagnose von Bleivergiftung. In: Experimentelle Forschungen über Bleiaufnahme und Bleiausscheidung und ihre Bedeutung für Gewerbehygiene und Öffentliche Gesundheit, unter besonderer Berücksichtigung von Bleitetraäthyl und bleihaltigen Kraftstoffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91314-3_8
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